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Umfehdetes Elsaß

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Als am 30. September 1681 — vor 300 Jahren — die Bürgerschaft von Straßburg ihre Stadt den Truppen Ludwigs XIV. übergab, bedeutete dies einen Markstein in der Geschichte des Elsaß.

Das Reich Karls des Großen war 842 unter seinen drei Söhnen aufgeteilt worden. Als Lothar, der Herrscher über den mittleren Teil, starb, fiel im Vertrag von Mersen (870) das Elsaß an Ludwig den Deutschen.

Fast 700 Jahre später spielte Moritz von Sachsen die Festungen Metz, Toul und Verdun den Franzosen in die Hände.

Der Dreißigjährige Krieg brachte Ludwig XIV. die Souveränität über Teile des Elsaß, 1673 besetzte er die zehn freien Reichsstädte. Die Besetzung von Straßburg erfolgte, als der Kaiser im Abwehrkampf gegen die Türken stand - der Reichskrieg gegen Frankreich unterblieb.

1871 erobert Preußen das Elsaß. Nach 47 Jahren deutscher Herrschaft marschieren im November 1918 wieder französische Truppen in Straßburg ein, 1940 erneut deutsche, fünf Jahre später wieder französische.

Erst die Zusammenarbeit des Rheinländers Adenauer mit dem Lothringer Schu-marm setzt den endgültigen Schlußstrich. Heute ist Straßburg als Sitz des Eųrp-parates Symbol für die Unantastbarkeit der Grenzen im europäischen Raum.

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