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UNO nach Wien: So nicht!

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Es war fröhliches Stegreif - theater: Charles Lichenstein, stellvertretender UN-Bot- schafter der USA, erklärte locker, wenn die UN sich aus dem (amerikanischen) Staub machen wollten, würde die US-Delegation vom Dock aus „Gute Reise!“ wünschen.

Ein Sprecher des Präsidenten distanzierte sich, einer aus dem ‘ US-Außenamt auch, aber zur Blamage beider ließ tags darauf Ronald Reagan wissen, die meisten Amerikaner stimmten Lichenstein wohl „herzhaft zu“.

Nun kann man den Amerikanern ihren Unwillen kaum verdenken: Sie zahlen einen Gutteil des Budgets jener Institution, in der sie täglich beschimpft und verteufelt werden.

Nicht ganz unverständlich ist der Warnschuß, den der US-Senat setzte: Kürzung der Mittel für die UNO für die kommenden vier Jahre.

Freilich hätte dieser Schritt von staatsmänni- scher Rede über die Unver- zichtbarkeit der Vereinten Nationen begleitet sein sollen — wie sie Reagan am 26. September hielt. Aber da war das Porzellan schon kaputt.

Daß Österreich sich hüten muß, eine UNO an Land zu ziehen, die von den USA verstoßen wird, ist klar: In dieser Einschätzung haben Kreisky und Mock sich zu Recht gefunden. Für eine UNO unter Hammer und Sichel besteht hier kein Bedarf.

Viel wichtiger bliebe eine Weltorganisation, an der Große und Kleine loyal mit- arbeiten — und mitzahlen.

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