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Vater der Neuen Wilden

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„Luxus, Stille und Wollust“ - so der deutsche Titel des 1904 gemalten Bildes — ordnet Henri Matisse den nackten Frauen zu, die am sonnigen Meeresstrand lagern und dabei ein Picknick verzehren. Aktdarstellungen von höchster Raffinesse und mediterraner Lebensfreude, Stilleben und Interieurs blieben die wichtigsten Themen während des Künstlers langen Lebens (1869 bis 1954).

„Die Farben, die Linien sind Kräfte, und im Spiel dieser Kräfte, in ihrem Gleichgewicht liegt das Geheimnis des Schöpferischen“, erklärte Matisse. und definierte damit auch die Hauptkomponenten seiner künstlerischen Aussage. Die Autoren der vorliegenden Monographie betonen den Rhythmus als weitere Kraft in Matisse' Bildern; das heißt, die Linien folgen einer inneren Melodie, deren Refrain wiederholt und variiert wird. Das kostbar ausgestattete Buch bringt über siebenhundert Abbildungen von Gemälden, Druckgraphiken, Zeichnungen, Scherenschnitten und Skulpturen des Künstlers.

Es gibt wohl kaum einen zweiten Künstler, dessen Werk an Frische so wenig eingebüßt hat und der so auch zum „Vater der Neuen Wilden“ zu Beginn der achtziger Jahre werden konnte.

MATISSE. RHYTHMUS UND LINIE. Von Jacqueline und Maurice Guillaud. Verlag Klett-Cotta und Guillaud Editions, Stuttgart, Paris, New York 1987.656 Seiten mit 714 Abb., Ln., geb., öS 2.324,-.

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