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Warum Osterhasen?

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Belegt ist der Hase als österlicher Eierbringer erstmals im 17. Jahrhundert. Auf alten Schöpfungsbildern findet er sich als Gottessymbol, aber auch als Symbol der Fruchtbarkeit. Im „Dreihasenbild“ des Hartwig von Dassel (1557 bis 1608) versinnbildlichen drei im Dreieck laufende Hasen die Tri-nität.

Der heilige Ambrosius bezeichnet den Hasen „wegen der mit der Jahreszeit wechselnden Färbung“ (Schneehase!) als Symbol der Auferstehung, und für Klemens von Alexandrien war er das Bild der Fruchtbarkeit, auch der Unkeuschheit — häufig wird die Liebesgöttin Aphrodite mit einem Hasen dargestellt. Auch für den schwachen und ängstlichen Menschen, der sich vor seinen Verfolgern in den Felsen (Christus, Kirche) flüchtet, steht er manchmal.

Die Verbindung Hase und Ei könnte möglicherweise damit zusammenhängen, daß beide als zu Ostern fällige Zinsabgabe galten. Eine andere Wurzel für den Hasen als Eierlieferanten liegt in den Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken. Deren Fastenvorschriften (durch sie bekamen ja die Eier ihre Bedeutung für die österliche Zeit) wurden von den Protestanten abgelehnt. Die Herkunft der Eier mußte also verschleiert werden, sie wurden daher versteckt, und der Hase wurde als heimlicher Eierlieferant vorgeschoben.

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