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Wiener Porzellan

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Zerbrechliche Kostbarkeiten aus Wien zeigt das Tiroler Landesmuseum Fer-dinandeum. Über 500 Leihgaben aus dem Besitz der Porzellanmanufaktur Augarten, des Historischen Museums der Stadt Wien, ergänzt durch Exponate des Tiroler Landesmuseums, veranschaulichen die Entwicklung des Wiener Porzellans vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Porzellanspezialistin Waltraud Neuwirth, deren Buch „Wiener Porzellan” die Ausstellung anstelle eines Katalogs publizistisch begleitet, hat die fragilen Kostbarkeiten mit großer Einfühlung und Sachkenntnis zusammengetragen.

Der Schwerpunkt der Präsentation liegt auf dem historischen Porzellan (1718-1864). Dazu zählen die berühmten „Wiener Kaufrufe” des Rokoko und Jahreszeitenfiguren. Beispiele aus Biskuitporzellan demonstrieren die Vorliebe des Klassizismus für antike Marmorfiguren. Goldgehöhte Schwarzlotmalereien auf Du-Paquier-Porzellan. Rokoko-Trembleusen mit Blumenmalerei,Goldspitzenbordüren und Grisaille-Miniaturen charakterisieren das 18. Jahrhundert.

Aus der „Sorgenthal-Zeit” (1785-1805) stammen vor allem Zylindertassen mit Kobaltblau und Reliefgolddekor sowie allegorische und figurale Malereien - zum Teil nach Angelika Kauffmann. Im Biedermeier nimmt die Vedute ihren besonderen Platz ein und hier kommt auch das lokale Kolorit zu seinem Recht, wie etwa eine Tasse mit Andreas Hofers Geburtshaus. Als Vorlagen dienten auch Wiener Ansichten von Rudolf von Alt sowie ein Artaria-Stich. Die Entwürfe von Josef Hoffmann und Franz Zülow wiederum spiegeln den Zeitgeist von Jugendstil und Art deco wider. Aber auch Beispiele aus neuester Zeit sind zu sehen, etwa von Arik Brauer, Wolfgang Hutter, Emst Fuchs sowie dem Tiroler Jagdmaler Hubert Weidinger. (Bis 7. März)

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