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Im September letzten Jahres wäre Werner Bergengruen 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß sind drei Bände herausgegeben worden, eine Sammlung von (zum Teil noch ungedruckten) Gedichten, ein Novellenband (vom Dichter selbst ausgewählt) und ein Roman „Pelageja", 1936 geschrieben, im Jahr des Ubertritts zum katholischen Glauben.

Als Handlungsgeflecht betrachtet ist „Pelageja" eine Geiselgeschichte. Entführer sind die „Wilden" Alaskas, Opfer die Besatzung eines russischen Schiffes. Aber Pelageja, die Frau des Kapitäns, wird nach ihrer Gefangennahme zur „Aussteigerin" und bekennt sich zu ihren Entführern.

In diesem Stoff erweckt Bergengruen den Geist der Tragödie, das heißt, daß trotz aller Schrecknisse, daß trotz Tod und Totschlag etwas Unverwundbares bleibt. Wie können wir es benennen oder umschreiben? Bloße Reflexion führt nicht weiter. Dazu bedarf es der Romangestalten, deren Entscheidung und deren Selbstdarstellung durch ihr Tun.

So setzt sich in uns Lesern dieser kalten Hölle von Alaska etwas in Bewegung, das auf eine „heile Welt" abzielt. Solche Eindring

lichkeit — man nenne sie Sehnsucht, Glauben oder Engagement — macht Werner Bergengruen zu einem immer aktuellen Dichter.

LEBEN EINES MANNES. 90 Gedichte. Von Werner Bergengruen. Drei Portratzeichnungen. Verlag Die Arche, Zürich 1982, 167 Seiten, brosch., öS 153,-.

PELAGEJA. Ein Abenteuer aus Alaskas russischer Zeit. Von Werner Bergengruen. Walter-Verlag, Ölten 1982.180 Seiten, Ln., öS 140.60.

NOVELLEN. Von Werner Bergengruen, mit Zeichnungen von Hans Fronius. Verlag Die Arche, Zürich 1982. geb., öS 323,-.

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