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Die Unbequemen in der Strozzigasse

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Es gibt eine spezifische sentimentale Beziehung des Autors zur Zeitschrift seiner ersten Veröffentlichung. In meinem Fall also zur „Furche“. Diese Beziehung hat nichts von ihrem Gefühlswert verloren, auch wenn ich längst der Meinung bin, daß jenes Gedicht von 1948 besser in einer Schreibtischlade geblieben, als an eine Redaktion geschickt worden wäre.

Meine Freundschaft zur „Furche“ beruht jedoch nicht auf dieser Sentimentalität. Sie ist im Dezember 1945 in einem' Waldviertler Flecken geschlossen worden, meiner ersten Station in die Nachkriegszeit. Die „Furche“, so ist mir vorgekommen, schriebe anders, sie biete Meinungen und nicht Parolen. Daß die „Furche“ ein Platz ist, wo man Männer und nicht ABCDEFGHIJKLMN austria-kischer Prägung trifft (unser Vaterland hat diese Spezies inzwischen reichlich produziert), habe ich damals vermutet. Jetzt weiß ich es seit vielen Jahren und bin froh, daß die Unbequemen in der Strozzigasse noch immer am Werk sind und sie — wie Dr. Skalnik — noch immer wissen, was sich die Davongekommenen des Krieges unter Österreich und seinen Möglichkeiten vorgestellt haben.

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