Spionage: Sagen Sie nie nur "U-Ausschuss" zu ihm!

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Warum der Name eines Untersuchungsausschusses zu Russland-Spionage in Österreich sorgfältig gewählt werden sollte.

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Warum der Name eines Untersuchungsausschusses zu Russland-Spionage in Österreich sorgfältig gewählt werden sollte.

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Namen sind wichtig. Sie machen es möglich, Menschen oder Dinge zu benennen, greifbar zu machen – und ihnen das gewisse Etwas zu verleihen. Nicht durch Zufall legen sich erfolgreiche Menschen deshalb Künstlernamen zu. Was wäre ein Udo Jürgens als Udo Bockelmann gewesen oder eine Hedy Lamarr als Hedwig Kiesler? Nicht jeder kann von Natur aus Taylor Swift heißen.

Kein Wunder auch, dass der berühmteste Agent der Insel James Bond genannt wurde und nicht Charly McDumb. Insofern kann man den berühmtesten Spion Österreichs, Egisto Ott, als von Natur aus gesegnet betrachten. Als Andi Ott wäre seine Karriere wohl nicht ganz so steil verlaufen.

Auch für den Erfolg parlamentarischer Untersuchungsausschüsse ist die Namensgebung nicht ganz unwesentlich. Was „ÖVP-Korruptionsausschuss“ oder „Rot-blauer-Machtmissbrauch-Ausschuss“ heißt, wird schon irgendwie in die gewünschte Richtung gehen. Ausreißer wie der „COFAG-U-Ausschuss“ bestätigen die Regel.

Insofern sollte man beim nunmehr von allen Parteien (nach der Wahl) gewünschten Ausschuss zur Aufklärung russischer Umtriebe in Österreich ein wenig kreativ werden. „Herbert-Hans-Jörg-Egisto-Jan-Wladimir-Spezialspezln-Untersuchungsausschuss“ kann ja wohl nur der Anfang sein.

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