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Zum Start ein Opernfest

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Ein Saisonstart mit internationalem Publikum, opemhungri- gen Wienern und viel Jubel: Lo- rin Maazel betreute selbst seine Erfolgsproduktion von Puccinis „Turandot” mit der Glanzbesetzung EvaMarton und Jose Carreras. Und zwei Tage später sorgten Edita Gruberova und Bernd Weikl in Verdis „La Traviata” für ein weiteres stürmisch bejubeltes Opemfest.

Wenn man auch in beiden Aufführungen Schlampereien und Ungereimtheiten der Szene übersehen mußte, da die Staatsoper bekanntlich vor dem 1. September nicht proben darf, und wenn Maazel auch forsch und draufgängerisch führte und seinen Sängern gegenüber — zum Unterschied zu Aldo Ceccato in ,JLa Traviata”-kaum Rücksicht zeigte, waren es Aufführungen, die auch nach internationalen Maßstäben bestehen können.

In der Staatsoper ist inzwischen auch die von Maazel selbst gewünschte, von Unterrichtsminister Zilk und Bundestheaterchef Jungbluth begrüßte Umgruppierung in der Direktion durchgeführt worden. Maazel ist alle losgeworden, die seiner Meinung nach sein Führungskonzept störten. 1

Er sollte jetzt für gutes Klima im Haus sorgen und so rasch wie möglich in seiner Besetzungspolitik Korrekturen anbringen, um jene Schwachstellen augzumer- zen, die seine erste Saison so empfindlich störten. Denn er wird wenigstens ein bisserl von seinem pompösen Werbeslogan ,Jeder Abend eine Gala” wahrmachen müssen. Bleibt zu hoffen, daß er den Sommer über mit seinem Konzept und seinem Führungsstil ins Gericht gegangen ist. Sein noch immer treues Opempublikum würde es ihm mit Sympathie danken.

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