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Vielfalt im Alten und Neuen

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DREIGESTIRN. Josef Weinheber — Max Mell — Josef Friedrich Perkonig. Begegnungen — Erinnerungen. Von Paul Anton Keller. Leinen. 88 Seiten. Preis S 68.50. — URALT STILLE REISE. Gedichte. Von Paul Anton Keller. Leinen. 78 Seiten. Preis S 80.—. Beide im Verlag Dr. Berti Petrei, Maria Rain.

Paul Anton Keller, Träger des Peter-Rosegger-Preises, öffnet die Sohatztruhe seiner Erinnerungen und läßt uns unter dem Titel „Drei- gestim“ seine Begegnungen mit drei Persönlichkeiten nacherleben, deren jede nicht nur in einer Weise die Dichtung Österreichs bereichert, sondern darüber hinaus österreichisches Wesen in seiner Eigenart und Vielfalt auch anderen Nationen nahegebracht hat. Als erstem dieser drei widmet Keller eine psychologisch tiefgründige Studie. Josef Weinheber, den er schon viele Jahre vor dem zweiten Weltkrieg kennenlemte und in dessen Begleitung er, zusammen mit Paul Alverdes, Dichterfahrten ins Krainer Land, nach Veldes, und nach Velden am Wörthersee unternahm. Weinhebers tragisches Ende charakterisiert der Autor mit einem Ausspruch von Thomas Kempis: „Der Welt Ruhm wird immer begleitet von Trauer.“ Im folgenden Essay gedenkt Keller der unvergeßlichen Uraufführung von Max Melis „Schutzengelspiel“ im Grazer Landhaushof. „Darüber sind nun Jahre vergangen“, schreibt der Autor, „und der Garten der Mell- sohen Dichtung hat wieder Blüten und Früchte getragen, immer reifere und schönere.“ Schließlich zeichnet Keller ein einprägsames Lebensbild Josef Friedrich Perkonigs, der wie kein anderer österreichischer Dichter der Eigenständigkeit der Süd- kämtner und ihrem Brauchtum verbunden war.

Im Lyrikband „Uralt stille Reise“ wandert Paul Anton Keller auf Pfaden, die aus irdischem Erleben in den Bereich des Seelischen und Ewigen führen. Zurücikblickend auf das Vergangene und Künftiges erahnend formt der Dichter den Spruch: „Zerbrich nicht die Reihe! — das Alte bewahre. — Leg’s nicht auf die Bahre — und halt ihm die Treue — auf daß dir das Neue — gefestigt gedeihe.

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