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W er war Cilea?

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In der Wiener Volksoper hatte die Oper „Adriana Lecouvreur“ Premiere, die 1902 in Mailand uraufgeführt wurde, jahrzehntelang ein Welterfolg war, in Österreich aber noch nie gespielt worden ist. (Wir berichten über die Aufführung in der nächsten Nummer der „Furche“). Ihr Autor, Francesco Cilea, wurde 1866 in Paimi di Calabria geboren und ist 1950 in Vamazze gestorben. Er entstammte einer Juristenfamilie und kam dank seiner unüberhörbaren Musikbegabung bereits mit 12 Jahren ins Konservatorium San Pietro in Neapel. Während seiner zehnjährigen Ausbildungszeit wurde dort 1889 seine erste Oper „Gina“ auf geführt, wobei den jungen Komponisten seine Kollegen Leoncavallo und Giprdano unterstützten. Als Auftragswerk entstand 1892 die Oper „Tildą“, es folgten die beiden Erfolgswerke „Arlesiana“, die 1892 mit Caruso in der männlichen Hauptrolle uraufgeführt wurde, und

„Adriana Lecouvreur“, deren Premiere 1902 in Mailand stattfand. Aber Cilea fühlte sich sein ganzes Leben lang mehr als Musiker und Musikpädagoge denn als Opernkomponist. Er wirkte zunächst als Klavierlehrer in Neapel, dann als Harmonielehrer in Florenz, später als Direktor des Konservatoriums von Palermo und schließlich, in der gleichen Funktion, in der Stadt seiner ersten Erfolge, in Neapel. Bereits 1935 zog sich Cilea auf sein Landgut bei Genua zurück und verfügte in seinem Testament, daß alle Einkünfte aus seinen Werken der von Verdi gegründeten Casa di Riposo für alte Musiker zugute kommen sollten. — Als Komponist gehört er zur Giovane seuola verista ita- liana, aber er hat, wie sein Biograph feststellt, nicht jene starke, naturhafte Leidenschaftlichkeit wie seine Kollegen. Um so stärker war seine stets wache Selbstkritik ausgebildet ...

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