Kredite für die Realwirtschaft

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Das Eurowährungsgebiet befindet sich in einer schwierigen Situation. In den letzten Monaten haben sich die Spannungen von den Staatsanleihemärkten kleiner Euroraum-Länder auf einige große Länder ausgebreitet. Zuletzt hat sich die Situation der Banken im Euroraum dadurch verschlimmert, dass jene Geldmarktsegmente, die längerfristige Finanzierung bereitstellen sollten, zunehmend ausgetrocknet sind.

Die neuerlichen Spannungen beeinträchtigen Teile des Transmissionsmechanismus’ der Geldpolitik. Zinsentscheidungen gelangen auf Grund dieser Hemmnisse nicht mehr in gewohnter Weise und in vollem Umfang in jeden Teil des Euroraumes, d. h. nicht zu all seinen 332 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Um diese Hindernisse zu beseitigen, beschloss das Eurosystem neue liquiditätsbereitstellende Maßnahmen mit längeren Laufzeiten. Neben den gewohnten einwöchigen sowie ein- und dreimonatigen Geschäften, die weiterhin - zumindest bis Mitte 2012 - mit voller Zuteilung angeboten werden, werden zwei weitere Tender mit Laufzeiten von rund zwölf bzw. dreizehn Monaten zur Verfügung gestellt. Ersterer wird im Oktober durchgeführt und Letzterer im Dezember, was bedeutet, dass seine Laufzeit zwei Jahreswechsel überspannen wird. Des Weiteren wird das "Covered Bonds Purchase Programme“ wieder aufgenommen. In seiner zweiten Runde sollen sowohl am Primär- als auch am Sekundärmarkt von Banken ausgegebene und mit Sicherheiten unter- legte Schuldverschreibungen im Ausmaß von vierzig Milliarden Euro angekauft werden.

All diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Banken des Euroraumes von der Liquiditätsseite her keinen Beschränkungen ausgesetzt sind, sodass sie für die Realwirtschaft ausreichend Kredite bereitstellen können.

* Der Autor ist Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank |

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