Neuer Interims-Bischof in Klagenfurt

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Er ist ein „Stiller“ in Österreichs Episkopat, jedenfalls keiner, der durch viele Interviews auf sich aufmerksam gemacht hat. Nun muss Werner Freistetter, der seit 2015 der Militärdiözese als Bischof vorsteht, doch ins Rampenlicht der (kirchlichen) Öffentlichkeit treten: Am 28. Juni wurde Freitstetter von Rom zum Apostolischen Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt: Bis zur Bestellung eines neuen Bischofs für Kärnten wird Freistetter an Stelle des bisherigen Diözesanadministrators Engelbert Guggenberger die verwais te Diözese leiten. Freistetter, Jahrgang 1953, wurde 1979 von Kardinal König zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten an der Universität Wien und dem Päpstlichen Kulturrat in Rom leitete Freistetter von 1997 bis 2015 das Institut für Religion und Frieden beim Militärbischof. Ab 2006 war er zusätzlich Bischofsvikar für Wissenschaft, Forschung, theol ogische Grundsatzfragen und internationale Beziehungen. Zuvor war Freistetter als Militärgeistlicher auch auf Auslandseinsätzen des Bundesheeres tätig, auf den Golanhöhen oder in Bosnien-Herzegowina.

Nach seiner Bischofsweihe übernahm Freistetter in der Österreichischen Bischofskonferenz wesentliche internationale, interreligiöse und sozialpolitische Agenden, so ist er Referatsbischof für Weltkirche und Weltmission, die Weltreligionen sowie für die Katholische Sozialakademie. Auch für das entwicklungspolitische Engagement der österreichischen Kirche ist er in der Bischofskonferenz zuständig. Diese Aufgabenfelder mögen andeuten, dass Freistettter kein konservativer Hardliner ist. Im Gegenteil: Eine seiner ersten Aktivitäten als Militärbischof war, den Wiener Neustädter Militärdekan Siegfried Lochner, der ob seiner politisch weit rechts stehenden Anschauungen seit langem in der Kritik stand, abzulösen. Die entsprechenden traditionalistischen Internetseiten schossen sich seit damals auf Freistetter ein. In seiner ersten Stellungnahme nach der Ernennung zum Apostolischen Administrator für Gurk-Klagengfurt sprach Freistetter von einer Aufgabe, die „große Sensibilität“ erfordere. Die Bestellung durch den Papst sei für ihn überraschend gekommen, er müsse sich daher erst einmal ein eigenes Bild von der Diözese Gurk machen. Und werde zuallererst einmal viele Gespräche führen.

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