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Unruhiges Spanien

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König Alfons XIII. von Spanien hatte am 14. April 1951 abgedankt, die Republik war ausgerufen worden. Aber nun stritten Zentristen und Föderalisten über die Ausrichtung des neuen Staates. Nach dem Ende der Monarchie richtete sich der Haß der Republikaner gegen die Kirche und den Adel.

Auch drei Jahre später gab es noch keine Ruhe. Parteienstreit und Separatistenbestrebungen mündeten am 6. Oktober 1934 — vor 60 Jahren — in Unruhen. In Barcelona wollte eine provisorische Zentralregierung die angestrebte föderalistische Republik aufbauen. Die Zentralregierung in Madrid hatte jedoch das Militär zur Verfügung. Sie meldete schon am 7. Oktober das Ende der Aufstandsbewegung. Aber nun brachen in Asturien neue Unruhen aus, auch dort von Separatisten angeheizt. Unter den Truppen, die dort zum Einsatz kamen, stach die marokkanische Fremdenlegion hervor, die zwei Jahre später zu den Einheiten des Generals Franco zählen sollte.

Die Gewerkschaften riefen den Generalstreik aus, die sozialistischen Abgeordneten boykottierten eine Sitzung des Parlamentes, das die Unruhen diskutieren sollte - und gerieten dadurch in den Verdacht, die Unruhen inszeniert zu haben. Ihr Führer, Largo Caballero, wurde am 15. Oktober verhaftet. Erst am 23. Oktober war der Aufstand in Asturien niedergeschlagen.

Aber die Unruhe ging weiter. Im Frühjahr 1936 stand der republikanische Ministerpräsident Manuel Azana im Kreuzfeuer sowohl der Volksfront wie der Rechtsparteien. Kommunistische und sozialistische Gewerkschafter stürmten Kirchen und Lokale der Rechten. Die Ermordung des Monarchistenführers Calvo Sotelo am 13. Juli bot schließlich dem Militär den Anlaß, gegen die Regierung und die Volksfront zu putschen. Der Bürgerkrieg begann.

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