In Spanien sucht die Volkspartei nach ihrem Wahlsieg noch den nötigen Partner für die Regierungsbildung und hofft, ihn bei den katalanischen Nationalisten zu finden. Mehr als 20 Jahre nach Francos Tod steht Spanien jedoch als stabiles Mitglied der Europäischen Union da. Die Spanische Republik der dreißiger Jahre hatte weniger Erfolg. Die Kommunalwahlen vom 12. April 1931 -vor 65 Jahren - brachten den Republikanern einen überragenden Sieg: König Alfons XIII. dankte ab und zog sich nach Paris zurück. Aber während noch in Städten mit republikanischer Mehrheit die Republik ausgerufen wird, bilden die Führer der Separatisten in Barcelona die „provisorische Regierung" der „Katalanischen Bepublik" - sie verzichten darauf, als ihnen Madrid Autonomie zusichert.
Aber nun richtet sich die „Volkswut" gegen die Kirche: Klöster und Gotteshäuser gehen in Flammen auf, Kardinal Segura flüchtet nach Frankreich. Die Regierung erklärt den Adel für abgeschafft, verbietet den Religionsunterricht, beschlagnahmt Landbesitz von Adel und Kirche. Religionsgemeinschaften gelten ab Oktober 1931 als Verein mit besonderem Statut, die Orden werden staatlich streng kontrolliert, in ihrer Arbeit behindert.
Im Oktober 1934 eskaliert der latente Bürgerkrieg: Aufstände in Katalonien, dann in Asturien werden von der republikanischen Regierung -schon unter Einsatz der marokkanischen Fremdenlegion - niedergeschlagen. Im April 1936 - vor 60 Jahren - putschen kommunistische und sozialistische Gewerkschafter gegen die republikanische Regierung, stürmen Kirchen und Lokale der Rechtsparteien. Die Mehrheit der Linken in den Cortes führt zum Sturz des Staatspräsidenten Alcalä Zamora.
Als schließlich am 13. Juli der Monarchistenführer Jose Calvo Sotelo ermordet wird, haben die Generäle der Armee in Barcelona und Marokko ihren Anlaß, gegen die amtierende Regierung und die Republik loszuschlagen.
