Der Missionar an der Spitze der Männerorden

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Der 1. Jänner 2016 markierte auch einen Wechsel an der Spitze der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften: Der Salvatorianerpater Erhard Rauch, langjähriger Generalsekretär der Superiorenkonferenz, wechselte vom Büro an der Freyung in der Wiener Innenstadt als Pfarrer in die wenige Schritte entfernte Michaelerkirche. Und mit Jahresanfang übernahm der Steyler Missionar Franz Helm die Agenden des Generalsekretärs.

1960 wurde Franz Helm in eine kinderreiche Familie im niederösterreichischen Ybbsitz geboren, 1979 trat er in St. Gabriel/Mödling bei den Steyler Missionaren ein und wurde 1987 zum Priester geweiht. Danach ging Helm nach Brasilien, wo er bis Ende 1993 in der Pfarrseelsorge tätig war und in São Paulo Missionstheologie studierte. Nach seiner Rückkehr nach Österreich war er bis 1998 Generalsekretär der Päpstlichen Missionswerke (Missio Austria), gleichzeitig promovierte er in São Paulo. Ab 2001 leitete Helm als Rektor das Missionshaus St. Gabriel bei Mödling.

Im Jahr 2004 musste ihm in Folge der Strahlentherapie einer Krebserkrankung eine neue Leber transplantiert werden, nach seiner Genesung leitete er das "Weltdorf St. Gabriel", das Jugendprojekt seiner Ordensgemeinschaft und war bei der Dreikönigsaktion als Referent für Theologie und Pastoral tätig. Zurzeit ist er Vizeprovinzial seines Ordens und Begleiter junger Mitbrüder aus aller Welt, die nach St. Gabriel kommen. Seit April 2015 übt Pater Franz Helm auch die Funktion eines Geistlichen Assistente der Katholischen Frauenbewegung Österreichs aus.

Mit Helm wird der weltkirchliche Akzent an der Spitze der Männerorden Österreichs ausgebaut. Dass Ordensgemeinschaften international tätig und vernetzt sind, gehört bekanntlich zu deren Charismen, die sie in den aktuellen Herausforderungen auch in Österreich - Stichwort: Flüchtlingsfrage -schärfen wollen. In seinen ersten öffentlichen Stellungnahmen hat Helm diesbezüglich keine Zweifel aufkommen lassen: Zur Flüchtlingsfrage forderte er in einem Kathpress-Interview konkret ein politisches Gesamtkonzept ein, das auch die Erhöhung der staatlichen Budgetmittel für die Entwicklungszusammenarbeit beinhalten müsse. Orden haben, so Helm, eine Vorbildwirkung in einer multikulturellen Gesellschaft: Wie diese funktionieren könne, hätten die Orden "mit allen Chancen und Problemen" schon im Kleinen eingeübt. Und erst recht im Klimaschutz müssten die Gemeinschaften eine Vorreiterrolle übernehmen.

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