Ein Bischof auf Familienbesuch

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In so familiärer Atmosphäre wie am 18. Februar im Wiener Don-Bosco-Haus würden sich viele des öfteren Begegnungen mit Bischöfen wünschen. Ein gut besuchter Vortrag des neuen Innsbrucker Oberhirten Alois Kothgasser mit dem Titel "Maria oder Christus allein? Warum "Maria, Hilfe der Christen"? Don Bosco - Erbe und Auftrag heute" stand auf dem Programm, und da Kothgasser aus dem Orden der Salesianer Don Boscos kommt, war es wirklich eine Art Familientreffen.

In seinem Referat, vor allem aber in der folgenden Diskussion, erwies sich der neue Bischof nicht nur als theologisch ungeheuer beschlagen, sondern auch als Meister des Dialoges, des Zuhörens und des gründlichen und sachlichen Eingehens auf jede Frage.

Bei aller Bejahung der Marienverehrung im Sinne Don Boscos wies er auf ökumenische Probleme, auf Übertreibungen, wenn man Maria zur "Miterlöserin" erklären wolle, und die Gefahr des Abgleitens in Magie und Aberglauben, wenn etwa Privatoffenbarungen zur Hauptsache gemacht würden, hin.

Stets Freude am Glauben ausstrahlend und klug die richtigen Worte findend vertrat Bischof Kothgasser voll die Linie des Zweiten Vatikanums und stellte eines klar, als jemand sich am Begriff der geschwisterlichen Kirche stieß: Wenn Christen Gott im "Vater unser" als Vater ansprechen, müßten sie auch bereit sein, in ihren Mitchristen Brüder und Schwestern, also Geschwister, zu sehen. Auch diese Aussage trug dazu bei, daß sich die im Don-Bosco-Haus versammelte Gemeinde in der Tat wie eine große Familie fühlte.

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