Das vergoldete Business

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Jesuitenpater Herwig Büchele und Personalist Gerhard Krassnig erklären, wie es dazu kommen kann, dass manche Top-Manger ausgesprochen gut verdienen.

"Topmanager erhalten Gehälter in dieser Höhe, weil sie auf dem Markt gezahlt werden. Zu fragen, ob das gerecht ist, trifft nicht den Punkt. Diese Bezüge sind das Ergebnis der großen Nachfrage, die es international nach Spitzenmanagern gibt. Unternehmen zahlen diese Gagen, weil sie sich von den angeheuerten Leuten eine Erhöhung des Unternehmenswertes und eine Steigerung des Gewinnes erwarten. Ob dieses Ziel erreicht wird, hängt entscheidend von der Leistung und den richtigen Entscheidungen dieser Führungskräfte ab. Deren Anteil an Erfolg oder Versagen eines Unternehmens kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Am ehesten könnte man ihre Leistung mit der von Ausnahmesportlern vergleichen. Die Leistung der Topmanager wird ständig vom Markt kontrolliert und bewertet. Von diesem System profitieren alle. Denn die geschaffenen Werte kommen über einen gestiegenen Aktienkurs den Aktionären zugute. Und wer besitzt die meisten Aktien? Das sind Pensionsfonds und Versicherungen, die das Geld von Kleinanlegern verwalten. Und auch der Konsument zieht über günstige Preise aus diesem System einen Vorteil. Schön wäre es, wenn alle Mitarbeiter an der Unternehmenswertsteigerung partizipieren können, in dem man Aktienbeteiligungsprogramme auf eine breitere Basis stellt. Es könnte theoretisch jeder in der Firma ein paar Aktien bekommen. Warum soll das nur für das Topmanagement gelten? Somit würden in guten Geschäftsjahren alle Mitarbeiter profitieren. Man könnte diesen Faktor auf alle Fälle ausweiten. Das wäre dann eine rundere Sache, wenn Aktienbeteiligungen nicht nur für Manager möglich sind. Man darf nicht vergessen, dass dies auch einen erheblichen Motivationsfaktor in sich birgt. Internationale Konzerne wie Hewlett Packard oder IBM zeigen dies vor, dort hat vom Portier bis zum Topmanager jeder Aktien des Unternehmens und wird somit zum Miteigentümer und gleichzeitig zu einem viel verantwortungsbewussteren Mitarbeiter."

Gerhard Krassnig ist Personalberater beim internationalen "Executive-Search-Unternehmen" SpencerStuart tätig. Das Beratungsunternehmen konzentriert sich auf die Suche und Vermittlung von Spitzenmanagern.

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