Nachhaltigkeit für Österreichs Banken

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Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) planen, im Februar 2012 ein Maßnahmenpaket zu erlassen, welches die Geschäftsmodelle der größten österreichischen Bankengruppen nachhaltiger gestaltet.

Damit soll einerseits die Erfolgsgeschichte des Auslandsengagements abgesichert, auf der anderen Seite jedoch auf die Vermeidung von exzessiven Risiken abgestellt werden, die letztlich systemische Ausmaße für das Finanzsystem und folglich den Staat haben könnten.

Um diese Ziele zu erreichen wurde ein dreistufiger Ansatz gewählt. Erstens soll anhand einer stärkeren Beobachtung der Kreditvergabetätigkeit in Relation zur Aufbringung stabiler lokaler Refinanzierungsmittel festgestellt werden, ob Banken ihr Wachstum auf soliden Fundamenten aufbauen. Dies ist insofern relevant, als zu schnelles und von der Realwirtschaft abgekoppeltes Kreditwachstum zumeist Kreditblasen fördert, die später zu Kreditausfällen führen.

Zweitens sollen die Banken ihre Verlusttragfähigkeit erhöhen. Konkret werden die Basel-III-Regelungen in Bezug auf das Kernkapital auf den 1. Jänner 2013 vorgezogen, und ab 1. Jänner 2016 wird ein darüber hinausgehender Kapitalpuffer von bis zu drei Prozentpunkten zu halten sein.

Drittens werden die Banken aufgefordert, Sanierungs- und Abwicklungspläne vorzulegen, um sich selbst und die Aufsichtsbehörden auf potenziell ernste Krisensituationen vorzubereiten.

Insgesamt dient dieses ausgewogene Maßnahmenpaket der Stärkung der Finanzmarktstabilität sowohl in Österreich als auch in den Gastländern österreichischer Banken. Es ermöglicht weiterhin ein nachhaltiges Wachstum und stärkt das retailorientierte Geschäftsmodell der Großbanken nachhaltig.

* Der Autor ist Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank

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