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Die Berechnungen sind eindeutig:. Italien, ehemals ein "Bambini"-Land, wird in den 90er Jahren dieses Jahrhunderts nach einem Szenario der deutschen Max Planck Gesellschaft 10 Millionen Einwohner haben - heute sind es 58 Millionen. Nicht ganz so drastisch fällt der prognostizierte Bevölkerungsrückgang für Deutschland und Österreich aus.

Es war das "Ende der Normalität", das die Autoren und Demographie-Forscher Frank Schirrmacher, Thomas Druyen, Rainer Münz und Leopold Rosenmayr auf dem zehnten Wiener Kulturkongress verkündeten. Der Bevölkerungsrückgang verändert unsere Politik, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft, unsere Kultur. Und er wirft neue Fragen auf, etwa in der Einwanderungs- und der Sozialpolitik: Können Immigranten die kommenden Arbeitsmarktlücken schließen? Wie finanzieren wir künftig unser Pensions- und Gesundheitssystem? Werden Altersgrenzen für medizinische Leistungen eingeführt?

Eine drastische Meinung dazu vertritt der amerikanische Rabbiner Dennis Praeger. Die Europäer sähen in Kindern vor allem eine Belastung. In unserem Jahrhundert würden die Europäer entweder in Bürgerkriege mit den muslimischen Einwanderern, die den Westen hassen, verwickelt oder friedlich muslimisiert. Amerika hingegen würde ethnisch und kulturell überleben, auch wenn sich die Relation zwischen Englisch- und Spanischsprechenden verschiebt.

Es war ein Wahnsinniger in Mitteleuropa, der einen globalen Krieg mit dem Schlagwort "Volk ohne Raum" vom Zaun brach, zur Eroberung von "Lebensraum im Osten" auszog und millionenfach Tod und Leid verursachte. Ein paar Generationen später stehen wir offenbar bald vor der Tatsache eines "Raums ohne Volk"...

Der Autor ist freier Wirtschaftspublizist.

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