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Tips aus dem Laptop

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Thomas Obermaier ist, wie viele Bauern in seiner Traun- viertler Heimatgemeinde, Ferkelzüchter und Schweinemäster. Er hat 22 Zuchtsauen und erzeugt 365 Mastschweine pro Jahr. Auf seinen 18 Hektar Boden baut er Futterweizen, Wintergerste, Pferdebohnen, Hafer und Mais an. Im vergangenen Jahr hat er mit der Flächenprämie für Ackerbohne, dem Verkauf von neup Altsauen und 365 Mastschweinen 223.000 Schilling erwirtschaftet (siehe Kalkulationsbeispiel).

Wie aber wird es nächstes Jahr sein? Was kann er an Förderungen aus dem Topf der gemeinsamen Agrarpolitik der . EU beantragen (GAP-Prämien)? Welche Förderung bringt ihm das Österreichische Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL)? Soll er beim Beantragen die „Allgemeine Regelung“ wählen, die ihm durch individuelle Förderung einzelner Feldfrüchte höhere Prämien bringt, aber auch die Stillegung eines bestimmten Grundanteils fordert? Oder fährt er besser, wenn er die pauschalen Förderungen nach der Regelung für „Kleinerzeuger“ beantragt? Wie hoch werden die degressiven Preisausgleichszahlungen in den nächsten Jahren sein? Was baut er an, was legt er brach, was züchtet er, was gibt er auf? Der Bauer als Unternehmer — und vorerst einmal ratlos.

LEISTUNGEN VERBESSERN

Nach einem Gespräch mit dem Berater und mit einem detaillierten Computerausdruck in der Hand über seine individuellen Möglichkeiten sieht er klarer: Er wird Förderung als „Kleinerzeuger“ beantragen. Da er dafür mit seiner Anbaufläche geringfügig über dem Förderungslimit von 17,5 Hektar liegt, wird er einen Teil zur Futterfläche umwidmen. Außerdem verpflichtet er sich, fünf Jahre lang am Umwelt-Programm teilzu- nehmen und 50 Prozent seiner Äcker winterhart zu begrünen. Dafür erhält er Förderungen.

Unterm Strich schaut für ihn die Rechnung so aus, daß er im ersten Jahr des EU-Beitrittes keine Einkommenseinbuße erleiden wird. Er sieht aber deutlich, nach Wegfall der degressiven Preisausgleichszahlungen haben sich die Förderungen halbiert. Er muß seinen Betrieb umstrukturieren, Leistungen verbessern, Kosten senken, eventuell die Schweinemast aufgeben, auf Ferkelzucht umsteigen oder ein Zusatzeinkommen suchen.

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