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Eisen, Jod und Schwefel

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In vielen Ländern der Welt, darunter auch Österreich, werden Wässer, die besondere chemische und physikalische Eigenschaften aufweisen, als Mineral- oder Heilwässer bezeichnet und auf verschiedene Arten genutzt, die sich von der üblichen Verwendung von Wasser unterscheiden.

Die Anerkennung als Heilwasser ist bei uns gesetzlich geregelt. Nach dieser gesetzlichen Regelung darf eine Quelle nur dann als Heilquelle anerkannt werden, wenn nachgewiesen wird,

■ daß sie eine für die beabsichtigte therapeutische Anwendung hinreichende Ergiebigkeit besitzt;

■ daß das Quellwasser eine bestimmte spezifische Beschaffenheit aufweist oder pharmakologisch bereits in kleinsten Mengen wirksame Inhaltsstoffe in bestimmten Mindestmengen enthält;

■ daß das Quellwasser ohne Änderung seiner natürlichen Zusammensetzung eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung ausübt oder erwarten läßt.

Die wichtigsten Eigenschaften der Qualifikation als Heilwasser sind eine höhere Wassertemperatur, welche die Bezeichnung Thermalwasser begründet oder der Gehalt an bestimmten Substanzen wie Schwefel, Kohlensäure, Radon et cetera.

Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick über die Vielfalt der in Österreich vorhandenen natürlichen Heilwässer:

Akratopegen: (einfach kalte Wässer) Seefeld in Tirol

Akrothermen: (nieder mineralisierte Thermalwässer) Bad Bleiburg, Bad Kleinkirchheim, Bad Mitterndorf, Bad Vöslau, Warmbad Villach.

Eisenhaltige Wässer: Bad Schönau, Bad Tatzmannsdorf, Bad Gams, Moorbad Beuthe, Weinberg.

Glaubersalzhaltige Wässer: Bad Aussee, Bad Ischl, Heilbad Dürrnberg, Salzburg.

Jodsole: (jod- und eisenhaltig) Bad Hall.

Wässer mit organischen Inhaltsstoffen: Heilbad Weinberg.

Radonhaltige Wässer: Bad Zell.

Radonhaltige Akrothermen: Badgastein, Bad Hofgastein.

Mineralsäuerlinge: (enthalten Kohlensäure) Bad Gams, Bad Gleichenberg, Bad Radkersburg, Bad Schönau, Bad Tatzmannsdorf, Eisenkappel-Vellach, Piringsdorf, Sauerbrunn, Trebesing.

Mineral-Thermalsäuerlinge: Bad Gleichenberg, Bad Tatzmannsdorf, Pamhagen, Weißenbach, Wildbad Einöd.

Schwefelwässer: Bad Goisern, Bad Häring, Bad Ischl, Bad St. Leonhard im Lavanttal, Burgwies.

Schwefelthermen: Bad Deutsch-Altenburg, Bad Schallerbach, Wien-Oberlaa.

Solen: (haben einen höheren Kochsalzgehalt) Bad Aussee, Bad

Gleichenberg, Bad Ischl, Heilbad Dürrnberg, Salzerbad, Salzburg.

Thermalsole: Loipersdorf.

Sulfatwässer: Heilbad Mehrn, Tuffbad St. Lorenzen im Lesachtal, Vigaun.

VIELE QUALIFIKATIONEN

Aus der Aufstellung geht auch hervor, daß ein Heil Iwasser mehrere Qualifikationen aufweisen kann.

Die Anwendung von Heilwässern kann prinzipiell in Form von Bädern, Inhalationen oder Trinkkuren erfolgen. Die häufigste und bekannteste dieser Anwendungsformen ist jene des Bades. Badekuren mit Heilwässern können sich bei einer großen Zahl von Erkrankungen positiv auswirken, wie die nachfolgende Übersicht über die Heilanzeigen österreichischer Heilwässer zeigt:

Altersbeschwerden

Atemwegserkrankungen

Augenerkrankungen

Erkrankungen des Bewegungsap-parates

Eisenmangelzustände

Frauenkrankheiten

Harnwegserkrankungen

Hauterkrankungen

Herz-Kreislauferkrankungen

Erkrankungen des Nervensystems

Rheumatismus

Sexualfunktionsstörungen

Stoffwechselerkrankungen und

endokrine Erkrankungen

Vegetative Dystonie

Erkrankungen des Verdauungsapparates

Verletzungsfolgen.

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