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Kräutler: Regenwaldprojekt in Gefahr

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Unter dem Motto „Weltsicht entwickeln” präsentierten vorige Woche auf dem Wiener Michaelerplatz die mit Entwicklungszusammenarbeit befaßten Organisationen in Österreich ihre Forderungen an die Regierung (furche 25/1995). Vor allem geht es um 300 Millionen „ Budgetüberschreitungs-Ermächtigung”, die für die - ansonsten stark gekürzte - bilaterale Entwicklungsarbeit dringend benötigt werden, nach ersten Plänen aber zum Großteil für multilateral angelegte Projekte vorgesehen waren.

Ganz massiv hinter die Forderungen stellte sich auf der Kundgebung und vorher bei einem Pressegespräch der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler, seinerzeit Berater von Bundeskanzler Franz Vranitzky beim Umweltgipfel in Rio. Die bilaterale Hilfe dürfe unter den durch den EU-Beitritt entstandenen Bedingungen nicht leiden. Konkret wies Kräutler auf ein Aufforstungsprogramm im brasilianischen Begenwald hin, in dessen Baumen bereits 70.000 Bäume gepflanzt wurden. Ob der österreichische Forstfachmann, der das Projekt leitet, weiterarbeiten kann, ist angesichts der Einsparungen fraglich.

Die in der AGEZ (Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit) verbundenen Organisationen beklagen auch, daß für heuer zugesagte Gelder bisher nicht überwiesen wurden, daß man nur durch Bankkredite über die Runden komme. Dabei arbeite man viel sparsamer als etwa die EU. AGEZ-Vorsitzende Christa Esterhazy vermutet, daß dort etwa 50 Prozent der Gelder für Verwaltungsspesen anfallen, bei NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) seien es nur etwa 15 Prozent.

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