Kirchentür - © Foto: Marcus Hütter

Osterruhe und die eigenen Mauern

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Wer derzeit an der Welser evangelischen Christuskirche vorbeispaziert, sieht statt eines Eingangstores eine Mauer. Die ganze Passionszeit über hat sie das Portal zum zentral in der Stadt gelegenen Martin-Luther-Platz versperrt. Damit wolle man auf persönliche und gesellschaftliche Blockaden aufmerksam machen, erklärt Projektleiter und Vikar Marcus Hütter die Aktion. Die Mauer als Reaktion auf die weltweite Blockade durch die Coronakrise zu deuten sei zwar naheliegend, greife zu kurz: „Wir wollen weiter schauen, auf die grundsätzliche Frage, was Mauern in unserem Leben sind.“ Zugleich stelle man damit eine Anfrage an die Kirche selbst, nämlich „ob wir uns als Kirche zu sehr zumauern und nicht an die Öffentlichkeit wagen“. Die Mauer kommt symbolisch passend zur verrichteten Osterruhe im Osten des Landes. Vergangenen Dienstag wurden im Nationalrat die Osterruhe-Regelungen für das Burgenland, Niederösterreich und Wien fixiert. In Wien gilt die Osterruhe von 1. bis 10. April, im Burgenland und in Niederösterreich nur bis 6. April. Noch nicht festgehalten werden können die für die östlichen Länder geplanten Zutrittstests im Handel zunächst von 7. bis 10. April. Dafür muss die Änderung des Epidemie- und Covid-19-Maßnahmengesetzes abgewartet werden. Für die übrigen sechs Bundesländer wurden die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bis 10. April verlängert. Österreich und die Welt schotten sich ab – in der Osterruhe bleibt jedenfalls genug Zeit, um über die ganz persönlichen Mauern nachzudenken.

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