Wer die Geschichte der unermeßlich vielen Rombücher zu schreiben unternähme, der Würde mit ihr zugleich die Geschichte der Romliebe schreiben, denn diese lestimmt zwar nicht den einzigen, aber einen der letzten Rangunterschiede aller dieser Werke. Das Buch, zu dem wir uns hier bekennen wollen, ist so schwer mit Romliebe befrachtet, daß kühler gestimmte Leser es als einen Fremdling in unserer nüchternen Zeil betrachten mögen. Wir sagen dies nicht als kritische Einschränkung, wird doch der eigentliche Wert eines Buches niemals von der Zahl seiner Leser bestimmt, sondern er ist
Aus früheren Ausführungen über die wesentlichsten Unterscheidungsfragen zwischen dem theosophischen und anthro-posophischen Neugnostizismus und dem Christentum hat sich uns jener als vollendete Antithese des Christentums gezeigt. Nicht mehr Götzen neben Gott wie im heidnischen Altertum und nicht mehr Gottlosigkeit wie in der materialistischen Gegenwart sind im Neugnostizismus die Gegenspieler Gottes, sondern: falscher Gott im wahren Gott ist die kurze Formel der Gefahr, das heißt der Angriff auf die Substanz des Christentums erfolgt durch Umdeutung und Aushöhlung der bisher allgemein
Alljährlich um das Fest Allerseelen melden sich auch die verschiedenen pseudoreligiösen Zirkel zum Wort, um die Fragen nach dem Jenseits nach ihrer Weise zu beantworten. Auch der Neugnostizismus (Theosophie und Anthroposophie) hält zum Thema „Der Tod und was dann?“ seine Antworten bereit und bringt sie in seiner Lehre über Reinkarnation und Karma zum Vortrag. Ob sie gültige Lösungen sind?Unter Reinkarnation versteht man im neugnostischen Sprachgebrauch das Gesetz der Wiederverkörperung. Es steht im Zusammenhang mit der pantheistischen Lehre der Theosophie und Anthroposophie über
Folgende Ausführungen stehen im engsten Zusammenhang mit den am 17. September 1909 unter dem Titel „Der Erkenntnisweg der Gnosis“ „Furch:", Folge 38 dargelegten Gedankengängen.Wie dem Geiste des christlichen Glaubens die Gnosis, so steht dem Geiste der christlichen Mystik die gnostische Esoterik gegenüber. Esoterik vom griech. eso = innen, esoteros =s der Innere bedeutet im allgemeinen ein Geheimwissen, das nur an die „Inneren“, an die Eingeweihten oder „Esoteriker" einer Lehre, weitergegeben werden darf und von dem die Nichteingeweihten oder „Exoteriker" die Außenstehenden
Gelegentlich kann das Christentum von seinen neugnostischen Antipoden — Theosophie und Anthroposophie — den Vorwurf hören, daß es „aus Furcht und Mißtrauen gegenüber dem Denken“, weil es „nur den toten Intellekt" kenne, „den Geist abgeschafft und sich damit selbst zur Unfruchtbarkeit verurteilt“ habe; außerdem habe „in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche jene Ächtung des Erkenntniselements zugunsten einseitiger, bigotter Betonung der Gnade schicksalsmäßig gleich einem Akt der Selbstzerfleischung und Selbstentmannung zum eigenen Verlust desselben in der
Unter den neugnostischen Systemen, wie zum Beispiel Theosophie, Anthroposophie, Neugeistbewegung und andere, für die jetzt durch die Wirrnis der Gegenwart wieder eine Zeit der Hochkonjunktur begonnen zu haben scheint, finden sich einige kleinere Gruppen, die keiner der genannten Richtungen ausdrücklich angehören, die aber doch durch ihre Yogapraxis in geistiger Verwandtschaft zu ihnen stehen und mit ihnen den Kreis pseudoreligiöser Bestrebungen verbreitern helfen. Solche Gemeinschaften tarnen sich gerne, so etwa unter dem Titel „Gesamtausbildung in Gymnastik und Tanz, Lebensschule für
Unter Hinweis auf den in der „Furche“ vom 2. November erschienenen Aufsatz „Neu-Gnostizismus unterwegs“, welcher im allgemeinen kurz das Wesen häretischer Gnosis aufzeigte, soll heute im besonderen über die beiden neugnostischen Gesellschaften für Theosophie und Anthroposophie, die heute wieder von sich reden machen, ein informierendes Wort gesagt werden, soweit dies in dem knappen Rahmen eines Zeitungsaufsatzes unternommen werden kann.Die Theosophie ist eine Zusammenfassung von Teilstücken der verschiedenartigsten Religionen und Philosophien. In ihren Anfängen war sie
Nachkriegszeiten sind immer Hochkonjunkturzeiten für das Wiederaufleben antichristlicher Pseudo-Spiritualität. Auf jeder Anschlagsäule erfährt man es heute, daß die verschiedensten okkulten und neu-gnostischen Zirkel und Gesellschaften ihre Werbetätigkeit wieder aufgenommen haben. Vortragsankündigungen: „Atome, Seele, Magie“. ' „Wer bist du? wohin gehst du? wozu leidest du?“ usw. locken Interessenten aus allen Weltanschauungslagern. Die Unkenntnis des Neu-Gnostizismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ist heute auch in den Schichten der Gebildeten so weit verbreitet,
„Es schlägt die Stund', Gott steh' mir bei, Daß diese Stund' glückselig sei.. So lehrte mich ein frommer Mund Zu beten, wenn es schlägt die Stund'. Ich stand und hörte wohl das Wort, Doch im Gedanken zog's mich fort: Das Leben ward mir noch ein Traum — Die Stund', die schlägt, begriff ich kaum. Zum Fenster sah ich sehnend hin — Es blühte draußen der Jasmin, Die Sonne schien, ein Vogel sang —: Den kühlen Klostergang entlang Ein Schritt verklang.Die Zeit verging. — Wie lang ist's her,Daß ich der Worte dacht' nicht mehr?Des Lebens Sommer war voll Not,Ich kämpfte um mein