Mit Recht wird man fragen: Was hat ein ehemaliger Priester zu dem Thema „Zölibat“ zu sagen, wenn er ohnehin seit mehr als vier Jahrzehnten nicht mehr zölibatär lebt. Aber vielleicht ist es gerade einem ehemaligen Priester gestattet, der vor 52 Jahren das Sakrament der Priesterweihe empfangen hat, aus dem Schatz seiner weit zurückliegenden Erfahrungen ein Wort zu diesem zur Zeit hochgespielten Thema zu sagen. Blenden wir ein halbes Jahrhundert zurück. Wie hoch stand doch damals der katholische Priester im Kurs!Wie immer der einzelne Mensch Innerlich gesinnt war, er erblickte in einem
Zunächst eine Bitte an alle Leser dieses Artikels: Steinigen Sie mich nicht, wenn ich in einfachen Worten Ihnen sage, daß ich all das plötzliche Getue von Parteien, Konfessionen und sonstigen gesellschaftlichen Institutionen um die Gewinnung der Jugend als ein verspätetes Eingeständnis großer Schuldgefühle halte. Plötzlich meint man durch die Herabsetzung des aktiven und passiven Wahlrechtes, durch Diskussionsrunden mit Jugendlichen, durch Mitbestimmenlassen in politischen, wirtschaftlichen, ja selbst konfessionellen Belangen die Herzen und Stimmen junger Menschen für die Ziele der
Vielleicht bin ich am ehesten berufen und befähigt, das Problem, das Dr. Günther Nenning in der Nummer 49/1965 dieser Zeitschrift in seinem Artikel: „Katholik sein in der SPÖ” angeschnitten hat, zu beleuchten, da ich als ehemaliger Theologe und seit 41 Jahren als tätiger Sozialist beide Weltanschauungen kennen lernen und erproben konnte. Das Ergebnis des II. Vatikanischen Konzils und der Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe, geschrieben unter dem erhebenden Eindruck des Konzils in Rom, geben sicherlich meiner Darstellung eine gewisse Aktualität.Ich halte es mit dem Satz Doktor
Geehrte Redaktion! Da die „Oesterreichische Furche“ seit Jahren dem Gedanken Raum gibt, verschiedene weltanschauliche Richtungen zu einer gemeinsamen Diskussion zu bringen, so möchte ich den zu-tretienden Artikel des hochangesehenen Juristen Dr. Chamrath über: „Jugendkriminalität und Ethos der Presse“ zum Anlaß nehmen, um ein gemeinsames Anliegen mit allem sittlichen Ernst zu besprechen und zu einem greifbaren Ergebnis zu bringen. Ich dar! dazu in Erinnerung rulen, daß vor Jahresfrist ein weifver breitetes Wiener Blatt den Appell an alle Zeitungen und Zeitschriften richtete, in