RZB-Executive Manager Tarek Mourad über Probleme arabischer Banken am Kapitalmarkt.Die Furche: Kritiker sagen, die Wege, das Zinsverbot im Islam zu umgehen, sind nur ein Trick …Tarek Mourad: Diese Diskussion gibt es noch im arabischen Raum. Ich finde aber, dass man von der Struktur her islamkonforme Kredite ganz klar unterscheiden kann. Schließlich kauft die Bank bei jedem Kreditgeschäft echte Waren, die sie dann mit Aufschlag und in Raten an den Kunden zurückverkauft.Die Furche: Bei Privatkunden wird dann meist eine Art Leasingvertrag abgeschlossen. Wie funktioniert das bei
Will eine Bank gläubige Muslime als Kunden, muss sie auf Islamic Banking setzen.Sie essen kein Schweinefleisch. Sie trinken keinen Alkohol. Die Frauen tragen ein Kopftuch, die Männer rasieren sich nicht den Bart. Gläubige Muslime folgen den jahrhundertealten Regeln des Korans. Doch nicht alles ist heutzutage so einfach umsetzbar. Vor allem in der Welt des Geldes.Rund 400.000 Muslime leben laut Volkszählung 2001 in Österreich. Würden sie alle so leben, wie der Koran es ihnen vorschreibt, dürfte kein einziger von ihnen ein Bankkonto besitzen. Denn das heilige Buch des Islams verbietet,
Islamwissenschafter und Imam Mouhanad Khorchide über das Verhältnis von Wissenschaft und Religion.Die Furche: Sie gelten in Wien als "liberaler" Imam. Wie gehen sie mit den evolutionskritischen Schriften der orthodoxen Kreationisten rund um Harun Yahya um?Mouhanad Khorchide: Ich finde es schlimm, dass Harun Yahya das als Glaubensfrage versteht. Wenn er sagt, die Evolutionsanhänger sind Heuchler, die auf Gott verzichten, und man muss das ablehnen, um überhaupt ein gläubiger Mensch zu sein, dann spielt er Religion und Wissenschaft gegeneinander aus.Die Furche: Passen denn
Robert Hink über den Traum der Selbstverwaltung, die Mentalität der ländlichen Feuerwehr und demokratiepolitisch bedenkliche Rechtsformen.Die Furche: Der Gemeindebund steht tendenziell der ÖVP nahe. Löst das Wort Genossenschaft da nicht ein schlechtes Bauchgefühl aus?Robert Hink: Das könnte es, ich habe aber keine Angst vor solchen Versuchen. Mir ist das Wort egal. Ich will, dass die Leute von unseren Ideen etwas haben.Die Furche: Was erwarten Sie sich von dem Modell einer Genossenschaft für die Gemeinden?Hink: Die Gemeinde ist der Versuch der Selbstverwaltung im öffentlichen Bereich.
Die Geschichte der Freizeit ist rund 200 Jahre alt.Die Industrielle Revolution ist an allem schuld. Fein säuberlich trennte der technologische Fortschritt die arbeitsamen Stunden an der Maschine, dem Fließband oder im Büro vom Rest des Tages. Gespielt, philosophiert, vergnügt oder erholt wurde anderswo. Das war Ende des 18. Jahrhunderts. Es war die Geburtsstunde der modernen Freizeit als erholsamer Gegenpol zum damals 16-stündigen Arbeitstag.Zuvor war alles anders. Als es noch keine täglichen Fabriksarbeitspläne gab, richtete sich das Wechselspiel von Arbeit und Muße nach den