Nahezu zwei Jahrzehnte sind vergangen, «eit sich alle kulturell interessierten Kreise Wiens im Frühsommer 1950 zu einer gemeinsamen Aktivität mit Festspielcharakter vereinigten. Der Widerhall dieses ersten Beginnens war so bedeutsam, daß seither die Wiener Festwochen sozusagen zum eisernen Bestandteil unseres kulturellen Saisonausklanges geworden sind. Die Eigenart unserer Festwochen ist wohl vor allem in der Vielfalt und dem hohen Standard der Darbietungen zu erblicken.Die Vielfalt ist darin begründet,daß nicht weniger als acht Theater in der Lage sind, aus ihrem ständigen Spielplan
„Anbruch unseres Jahrhunderts“ ist das Motto der Wiener Festwochen 1964, das auch unsere Gesellschaft der Gestaltung ihres Programmes zugrunde zu legen hatte.Zweifellos erscheint es aufs erste höchst reizvoll, eine Heerschau der Leistungen zu geben, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf allen Gebieten der Kunst, also nicht nur der Musik, sondern auch der Malerei und der Literatur erbracht wurden. Besonders interessant wäre es, der Vielfalt und der Gleichzeitigkeit oft völlig konträrer Bestrebungen nachzuspüren, die sich einerseits in der Musik und anderseits auf anderen Gebieten
Als die österreichische Bevölkerung heuer daranging, ihre Weihnachtskäufe zu tätigen, mag es ihr vielleicht gar nicht so recht zum Bewußtsein gekommen sein, unter welchen grundverschiedenen Voraussetzungen sie dies gegenüber den vergangenen Jahren tun konnte. Wochen-, ja monatelang vorher konnte jeder einzelne das ihm oder seinen Lieben passend erscheinende Geschenk aussuchen, er konnte von einem Geschäft zum anderen wandern, subtile Vergleiche hinsichtlich Qualität und Preise anstellen, er konnte sich Zeit lassen, um sich gegebenenfalls erst in den letzten Tagen vor dem Fest
Dank weitgehender Einsicht und Opferwilligkeit der gewerblichen Wirtschaft, „, insbesondere der Industrie, wurde im Wege einer freiwilligen Aktion die ständige Aufwärtsbewegung der Preise zum Stillstand gebracht, ja es sind in zahlreichen Einzelfällen auch gewisse Preisabschläge festzustellen. Damit ist eine Atmosphäre der Beruhigung geschaffen, in der reale Erwägungen gedeihen und in der es möglich erscheint, auch heikle Dinge, wie es Währungsangelegenheiten nun einmal sind, in voller Offenheit zu besprechen.Die erste bange Frage, die sich wohl jedem von uns aufdrängt, geht dahin,