Unter der Begleitmusik von Bomben, Sprengstoffanschlägen, Gerüchten und Spekulationen müssen die Südtiroler in diesen Wochen eine folgenschwere Entscheidung treffen, die das Schicksal des Landes zwischen Etsch und Eisack auf Jahrzehnte hinaus bestimmen kann. Es geht um die Annahme oder Ablehnung des neuen italienischen Sijd- tirol-„Paketes“, das heißt, der Summe der Konzessionen, die Rom in dieser Frage anzubieten bereit ist.Welche Ergebnisse hat die neue Geheimdiplomatie um Südtirol gezeitigt? Die Frage ist komplexer als sie scheint, weil bei einer einigermaßen objektiven Wertung
Am 19. Mai 1964 herrschte in den Redaktionen der italienischsprachigen Blätter in Bozen Freude und Frohlocken. Konnte man doch wieder einmal registrieren, daß die Südtiroler einander in den Haaren lagen. Dabei waren es nicht die schwülen Vorsommertage, welche die Gemüter in Südtirol „erhitzten”, sondern nur Zeitungsartikel der Bozener „Dolomiten”.In dieser Artikelfolge, ursprünglich dem „Mailänder Prozeß und der Südtirolpolitik” gewidmet, war allerdings genug Explosivstoff vorhanden. Dr. Franz von Walther, Sohn des gegenwärtigen Handelskammerpräsidenten, unterzog darin
Zwei Ereignisse haben die Südtiroler Öffentlichkeit um den wohlverdienten Augustschlaf, in dem normalerweise die Touristen das Bild des Landes bestimmen, gebracht: Wieder flogen Masten in die Luft, wieder gab es Verletzte, wieder wurden Häuser durchsucht. Und im Schatten der explodierenden Bomben begann in Trient am 20. August der seit langem mit großer Spannung erwartete Prozeß gegen zehn Karabinieri, die beschuldigt werden, wehrlose Südtiroler, politische Häftlinge, mißhandelt, ja gefoltert zu haben.Um in der zeitlichen Reihenfolge zu bleiben, sei zuerst der jüngsten
Der Ausgang der italienischen Parlamentswahlen in Südtirol hat die Hoffnungen jener Kreise, die für die Südtiroler Vplkspartei schon das Grab geschaufelt sahen, nicht erfüllt. DieSVP ist, allen widrigen Umständen zum Trotz, die alleinige politische Sprecherin der Südtiroler geblieben. Wie bisher wird sie in Rom durch drei Abgeordnete in der Kammer — Dr. M i t-terdorfer, Ing. V a j a und Hans D i e 11 — und durch zwei Abgeordnete im Senat — Dr. Sand und Hans S a x 1 — vertreten sein. Dr. Raffeiner, der mit der. italienischen Liberalen Partei ein 'Wahlbündnis geschlossen hatte,
Südtirol erlebt heuer den heftigsten Wahlkampf seit 1945. Die in der letzten Zeit akut gewordenen Spannungen innerhalb der Südtiroler Volkspartei, die Stagnation der Arbeiten des 19er-Ausschusses und die endlose Verschleppung des Prozesses gegen die Südtiroler politischen Häftlinge sind letzten Endes die Ursachen dafür, daß in den Wahlreden der Südtiroler Politiker wenig Optimismus zu finden ist. Die Hoffnungen, bald zu einer Lösung des für alle Betroffenen leidigen Problems zu gelangen, haben sich zumindest für die nächste Zukunft als vorschnell und trügerisch erwiesen.Anlaß zu