Es scheint, daß seit der mißglückten UNO-Aktion gegen Katanga im September erst die Ermordung der 13 Angehörigen der italienischen Luftwaffentransporteinheit in Kindu das internationale Interesse an der dortigen Lage wieder geweckt und zugleich die Aufmerksamkeit auf ein Gebiet gelenkt hat, das in besonders augenfälliger Weise die Probleme des Kongo widerspiegelt: die Provinz Kivu. Mit einem Flächenausmaß von 256.000 Quadratkilometer (wie die Bundesrepublik Deutschland) die kleinste der sechs Kongoprovinzen, birgt sie doch in ihrem Inneren die schwersten Spannungen, die das
Wortführer, die für eine Solidarität des Menschengeschlechtes kämpfen, die brandmarken, daß das Volk von den Reichtümern seines Landes nur Tränen hat. Sie sehen in Fidel Castro ihren Vorkämpfer, ihr Beispiel, wenn sie auch Moskaus Einmischung zurückweisen. Auch in Westindien hatten von den Segnungen britischer Kolonialherrschaft nur wenige Nutzen. Von den 3 Millionen Einwohnern leben einige Dutzend im üppigen Luxus, der Rest in bitterster Not, in Wellblechschuppen. „Die Urbevölkerung der indianischen Kariben, wie sie Columbus traf, ist ausgerottet, aber die Bewohner von heute
„Es liegt an den afrikanischen Staaten selbst, die Elemente zu definieren, die die Grundlage für die afrikanische Solidarität darstellen.“ Die Worte, die der UNO-Generalsekretär in seinem letzten Jahresbericht geprägt hat, stehen wie ein Motto über der politischen Szene Afrikas, über der sich in diesem Jahr der Vorhang zu einem neuen Akt gehoben hat. Die in der letzten Oktoberwoche in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, abgehaltene Konferenz der lateinafrikanischen Staaten hat darin einen, von der mitteleuropäischen Öffentlichkeit erst wenig beachteten neuen Akzent
Mit dem jüngst von der internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg aufgeführten Bühnenstück „P y g m a 1 i o n“ von “T e w f i k e 1 - H a k i m erlebte das griechische Drama eines Aegypters, ans dem Arabischen ins Französische und daraus ins Deutsche übersetzt, seine Uraufführung. Das klingt zunächst erstaunlich. Tatsächlich aber stehen die so heterogenen Momente dieses Ereignisses in einem inneren Zusammenhang: Die Stiftung Mozarteum hat damit einen Kulturaustausch mit dem Nilland angebahnt, der sich für Oesterreich besonders für das Mozart-Jahr 1956 auswirken soll.Der
Neue Schichten für das Theater zu gewinnen und zu jenen zu gehen, die sich eine Karte in der Com£die Franchise längst nicht mehr leisten können, ist für einen Pariser Theaterleiter eine viel dringlichere Aufgabe als etwa für einen Wiener Intendanten. Seit 1951 leitet Jean Vilar, heute 37jährig und, wie J. L. Barrault, ein Schüler des Meisterregisseurs Charles Dullin, das „TMätre National Populaire“, das vor etwa 30 Jahren durch Aristide Briand als staatliches Unternehmen gegründet wurde. Vilar spielt mit seiner Truppe im Palais de Chaillot und in Avignon bei den Festspielen, in
Theater der Shakespearezeit bot Ende Juli, also just zum Höhepunkt der toten Saison an Wiens Bühnen, das Gastspiel des Drama Department der Universität Bristol, das im Schönbrunner Schloßtheater John Websters fünfaktige Tragödie „Die Herzogin von Amalfi“ (The Duchess of Malfi) zu einer stilechten Aufführung in Gewand und Geist des elisabethanischen Zeitalters brachte. Die Szene, die Innenräume eines Renaissancepalais andeutend, vertrat die verschiedenen Schauplätze der Handlung in enger Anlehnung an die.Londoner Erstaufführung des Stückes im Jahre 1613. Es handelt von der
Unter den zahlreichen Versuchen, die menschliche Geistesgeschichte nach evolutionistischen Prinzipien zu deuten, war die Theorie des französischen Gelehrten L u- cien Levy-Bruehl von der prälogischen Geistesart der Primitiven gewiß eine der interessantesten. Die Lehre des Pariser Soziologen, von diesem 1910 erstmalig dargestellt („Les fonctions mentales dans les societes inferieurs“), 1922 („La Menta- litd Primitive“) und später in mehreren umfangreichen Werken fortgeführt, vertrat die Auffassung, daß den „Primitiven“ ein .vom Grunde aus anderes Denken eigen wäre als den