Vor wenigen Wochen haben sechs junge tschechische Studenten, betreut vom Wiener Büro des ICEM (Intergovernmental Committee for European Migration), die Reise von Wien nach Belgien angetreten, um dort im Rahmen einer Stipendienaktion zu studieren.Eine kleine Gruppe, unauffällig der Zahl wie dem Gewicht nach; aber Teilnehmer einer Aktion, derentwegen sich eün Friedensnobelpreisträger zweimal für mehrere Tage nach Wien bemüht hat, derentwegen er stundenlange Interviews mit Studenten und Studentinnen aus der CSSR abgehalten und sich sehr eingehend mit der Person jedes einzelnen Werbers
Obwohl sich Soziologen und Psychologen eingehend mit den Protest- phänomenen in einem Teil der jungen Generation beschäftigen, hat es den Anschein, als würde ein Charakteristikum dieser Anti-Establishment-Begegnung kaum beachtet: Die Tatsache, daß es sich hier vielfach gar nicht um einen Aufstand gegen die Väter und deren Generation handelt. „Establishment” ist für die nach Reform strebenden jungen Menschen, die — vor allem in ihrem ernst zu nehmenden Teil — etwa zwischen 20 und 25 Jahren zählen, nicht nur die Generation der Fünfzigjährigen und Alteren. Sie wenden sich ebenso
Die Studien, die allein von katholischen Wissenschaftern (Theologen ebenso eingeschlossen wie Ärzte, Soziologen, Psychologen, Pädagogen, Chemiker und Pharmazeuten) zur Frage der Geburtenkontrolle ausgearbeitet wurden, füllen heute bereits ganze Bibliotheken.Wenn aber außerhalb dieser Fachgremien die Diskussionen weitergeführt werden und man sich dabei, vielleicht vorsichtshalber, um quasi im unverbindlichen Fembereich bleiben zu können, in erster Linie der Hinweise auf die Problematik Indiens bedient, mögen Beobachtungen aus Laiensicht („Laie“ sei hier im doppelten Sinn verstanden)
EIN WOCHENTAGSSPAZIERGANG durch die Währinger Straße und das angrenzende Klinikviertel oder ein abendlicher Besuch in einem der Cafes und Espressi in Hochschulnähe bestätigen, was die Hochschulstatistik in trockenen Zahlen ausdrückt: die Zahl der Studierenden aus den Ländern des Nahen Ostens, die an Wiener Hochschulen inskribiert sind, ist in den letzten drei, vier Semestern sprunghaft angestiegen. Aus dem Bild der Hörsäle, vor allem der medizinischen Fakultät, sind die dunkelhaarigen, dunkeläugigen Fremden nicht mehr wegzudenken, im Straßenbild fallen sie schon fast nicht mehr auf.