Eine erlesene Gelehrtenschar hat es unternommen, das philosophische Wörterbuch zu schaffen, das seit langem ein dringendes Desiderat ist. Abgesehen davon, daß die bekannten philosophischen Wörterbücher von R. Eisler, Handwörterbuch der Philosophie, H. Schmidt und P. Thormeyer, heute kaum noch irgendwo im Buchhandel erreichbar sind, entsprechen diese verdienstvollen Leistungen naturgemäß nicht mehr dem Stande der philosophischen Forschung, vermöchte doch eine ausschließliche oder vorwiegende Einstellung auf die erkenntniskritische Problematik den Sinngehalt moderner philosophischer
Wie die Zeit, so die Bücher. Alle Register der Seele geben ihren Grundton dazu. Klarheit und innere Hairang, Verworrenheit und Verlorenheit, schärfste Gegensätze ringen gegeneinander. Da ist das Buch von Walther Schienerl, „Licht jm Strom” (Roman, Zwei-Berge- Verlag, Wien), ein Lebensbild des großen Humanisten und Kardinals Nikolaus von Kues, nicht eigentlich ein geschichtlicher Bericht, sondern der Versuch, Leben und Wesen dieser Persönlichkeit „von innen her zu erhellen”, sein Suchen nach dem Unsichtbaren, seinen Kampf mit den geistlichen und weltlichen Gewalten, in dem sich
Zu den erregendsten Gestalten der mittelalterlichen Kirchengeschichte gehört die heilige Katharina von Siena. Sie sagte von sich selber: „Mein Wesen ist Feuer!“ Das ist ein mystisches Wort und läßt erahnen, wie weit das Göttliche von dieser Natur Besitz ergriffen h t. Die Forschung hat sidi seit Jahrhunderten mit dieser Gestalt beschäftigt und es ist für den Historiker seltsam genug, daß eine junge Frau — sie starb schon mit 33 Jahren — einen derartigen Einfluß auf die geschiditliche Entwicklung der Kirche nehmen konnte, wie ihn etwa die Rückführung Gregors XI. von Avignon
Nicht weniger als der materielle Aufbau tut der geistige not, ja er ist die Voraussetzung des materiellen. Ein solcher setzt eine systematische Bildungsarbeit, vor allem die Kenntnis der Forschungsergebnisse voraus, von denen wir infolge der Verhältnisse allzulange ab- gesdinitten waren; das verlangt Gedankenaustausch der an der Forschung beteiligten Gelehrten und Formung eines Weltbildes auf Grund der Forschungsergebnisse der verschiedenen Zweige der Wissenschaft.Diesem Ziele dient die neue Vierteljahrsschrift für alle Gebiete der Forschung, die im Verlag „Herold”, Wien VIII, mit der
Die Wiener medizinische Zeitschriftenliteratur, vor dem Kriege die stattliche Repräsentanz der Wiener ärztlichen Wissenschaft, verschrumpfte während des Krieges immer mehr, sodaß schließlich nur ein einziges Fachblatt am Platze blieb und auch dieses fand noch vor Kriegsende seine Einstellung. Es liegt auf der Hand, daß diese Unterbindung der ärztlichen Fortbildung und des wissenschaftlichen Gedankenaustausches im Wege des gedruckten Wortes zu schweren Nachteilen führen mußte. Bei einer längeren Fortdauer dieses Zustandes hätte die für die Menschheit so außerordentlich wichtige