Die Sammelleidenschaft von Erzherzog Ferdinand II. von Tirol hat ihn uns bewahrt — den Federnornat aus dem damaligen Neuspanien. Er kam mit der Ambraser Sammlung nach Wien und wird im Nachlaßverzeichnis des Fürsten 1596 genannt.Viel mehr ist — wie der österreichische Spezialist für vorspanische Kulturen auf dem Gebiet des heutigen Mexiko, Ferdinand Anders, weiß - über den Reiseweg des mehrteiligen, aber nicht mehr vollständigen Ornats nicht bekannt.Soviel ist jedoch gewiß: Das, was hierzulande die „Krone des Montezuma“ genannt wird, ist der letzte erhaltene jener Federnornate,
(Theater der Courage, Wien; „Rumor" von Botho Strauß) Rumor, das ist die Geschichte eines Durchschnittsmenschen von heute, eines beruflichen Versagers, der sich selbst aufgibt, die Geschichte eines Verfalls, die durch die Erzählkraft eines Botho Strauß zum dichterischen Gleichnis wird. Wie schon in so manchem seiner bisherigen Werke beweist er auch hier seine Begabung, den Realismus als Mittel zu gebrauchen, surreale Zusammenhänge, Hintergründe sichtbar das ganze Pandaemonium unserer Zeit und ihrer Gesellschaft am Schicksal eines einzelnen anschaulich werden zu lassen.Mit einer
(Die Komödianten, Wien; „Die Päpstin" von Heinz R. Unger) „Die Wahrheit ist biegsam" und „Die Wahrheit ist tödlich" lauten die beiden Zwischentitel dieser Uraufführung, und die Wahrheit dieser Sätze demonstriert Heinz R. Unger am Beispiel der bekannten Geschichte von der Päpstin Johanna aus dem 9. Jahrhundert. Die Ohnmacht der Frau in einer mit allen Mitteln ihre Macht behauptenden Männergesellschaft, ist das aktuelle Motiv des Schauspiels.Stellvertretend für alle patriar-chalen Systeme ist die römische Hierarchie in Ungers Stück scharfer Kritik ausgesetzt, doch
Wenn die Marineure an Bord nicht genügend beschäftigt werden, beflügelt sie die, Langeweile, wie die Geschichte lehrt, zu Kraftakten, die mit dem Dienstreglement in krassem Gegensatz stehen. So geschah es im kabalenreichen Kampf unter den Pinien von Argentinien. Hohe Marineoffiziere, unterstützt von der Flotte, stellten Präsident Frondizi eine Frist von 48 Stunden, um den Marineminister Estevez zu entlassen. Dieser Zwischenfall ist nur ein neuer Höhepunkt der seit Monaten in Argentinien schwelenden Regierungskrise.Arturo Frondizi, der erste argentinische Zivilpräsident seit fünfzehn
In einem Schau- und Lesesaal, über dessen Vitrinen die Bildnisse lebender österreichischer Schriftsteller hängen, liegen 522 Werke von 165 Autoren auf, Werke, geschrieben in härtester Zeit, gestört von Alarmen, in Hunger und Frost, geschaffen in Stunden, die abgespart waren an der so nötigen Ruhe nach hartem, beruflichem Wirken. Der Verband demokratischer Schriftsteller wollte einmal der Öffentlichkeit zeigen, wer die lebenden Österreicher sind, deren Namen fast alle schon in Literaturgeschichten verzeichnet wurden, und was sie an wesentlichen Büchern geschrieben haben: Es sind nicht
„Ewiger Humanismus.“ Schriften der österreichischen hüm an i s t i s c h e n Gesellschaft in Innsbruck. 1. Heft: Dr. Karl Jax, Österreichs humanistische Sendung. 23 Seiten. 2. Heft: P. Dr. Heinrich Suso Braun O. F. M. Cap., Humanismus als religiöses Anliegen. 19 Seiten. 3. Heft: Albin Lesky, Humanismus als Erbe und Aufgabe. 28 Seiten. ,4. Heft: Robert Muth, Humanismus und Wissenschaft. 24 Seiten.In klarer Erkenntnis, daß die Zerstörung des Menschenbildes viel katastrophaler als die Verwüstung* der Wohnstätten des Menschen ist, haben sich in Innsbruck bereits im Frühsommer 1945