Wie sieht man aus Ungarn die Welt? Was hält man dort von uns, von unserer Art zu denken, unsere Gegenwart und Zukunft zu gestalten, von unseren Anstrengungen, mit den Problemen des Tages und der Stunde fertig zu werden? Antwort auf diese Fragen zu erhalten ist. nicht einfach. Es ist überflüssig zu^betonen, daß es in einem kommunistisch regierten Land zuverläßliche, allgemein anwendbare Schlüssel zur öffentlichen Meinung nicht gibt. Das Regime fürchtet die Meinung des Volkes und macht alle Anstrengungen, um sie zu übertönen, zum Schweigen zu bringen. Es flüchtet in die
Das ungarische Grundgesetz (Gesetzartikel I vom Jahre 1946), das sich statt der Rechtskohtinuität auf das Prinzip der Volkssouveränität-stützte„ die tausendjährige Institution des ungarischen Königstums abschaffte und' “die • Republik errichtete, verkündete in einer Prä-, ambel die grundlegenden Rechte des Staatsbürgers, und zwar nicht nur jene auf Rechtssicherheit und Freiheit, die alle bereits in der alten Verfassung vereinzelt verankert waren. Es hob nicht nur die politischen Rechte stark hervor, sondern verkündete, gleichsam in die Richtung einer neuen, verheißungsvollen
Finsternis ist über Ungarn. Es gibt kein Recht mehr, keine Sicherheit, keine Freiheit, alles verschlingt eine schreckliche, vor nichts zurückschreckende Tyrannei. Wenn dieses christliche Volk Ungarns nicht einen starken Gottesglauben hätte — alles ginge unter in Taten der Verzweiflung.Der neue große Schauprozeß ist im Gange, der, wiederum gegen Häupter der„ katholischen Kirche gerichtet, es versuchen soll, die große Unbesiegbare doch zu Boden zu bringen.Alles haben 6ie schon gestanden, die Angeklagten. Das mörderische Theater, das am 22. Juni begonnen, wird bald zu Ende sein. Die
Der Angriff des ungarischen Kommunismus auf die geistigen Stellungen der katholischen Kirche verstärkt sich mit jedem Tag. Er beschränkt sich nun nicht mehr auf die Person des Kardinal-Fürstprimas Mindszenty, sondern erstredet sich auf seiner außenpolitischen Linie auf den Vatikan, sogar auf die Person des Heiligen Vaters selbst. Auf der innenpolitischen Linie erfaßt er den ganzen Klerus, die katholischen Institutionen, vor allem aber die katholischen Schulen und die Jugendorganisationen. Eis würde sich irren, wer da meint, daß dieser Feldzug nur die Machtanstrengung der ungarischen