Der Begriff „Biblia Pauperum“ ist dem kunstgeschichtlich interessierten Menschen schon lange geläufig. Es fragt sich nur, ob er darunter dasselbe versteht, was die Kunst- und Geistesgeschichte allein mit diesem Namen bezeichnet. Denn eine Folge von biblischen Darstellungen an den Wänden einer gotischen Kirche ist keine Biblia Pauperum. Auch das Fastentuch von Gurk ist keine Biblia Pauperum, ebensowenig wie die romanischen Skulpturen an der Kirche von Schön-grabern. Alle diese Kunstwerke sollten von Anfang an der Belehrung und Erbauung des christlichen Volkes dienen. Die Armen, die nicht
Die österreichische Nationalbibliothek gehört mit ihren nahezu 8000 Inkunabeln zu den reichsten Sammlungen der Welt; nur die Bayerische Staatsbibliothek in München (mit 16.000) und die Bibliothek des Britischen Museums in London (mit 9000) übertreffen sie, während beispielshalber eine sonst so reiche Bibliothek wie die vatikanische nur gegen 7000 Inkunabeln besitzt.Auf Grund dieses kostbaren Besitzes an Drucken aus der Zeit von der Erfindung des Buchdrucks bis zum Jahre 1500 ist die Nationalbibliothek die berufene Stelle, um das Andenken Gutenbergs zu feiern, als dessen Geburtsjahr das
„In jenen Tagen erschienen aim Himmel Toscanas wie schwere Nebelballen die Gestalten zweier miteinander ringender weiblicher Dämonen und das Volk gab ihnen nicht mit Unrecht die Namen G e b e 11 i a und G u e 1 f a.“ So berichtet der guelfische Sekretär des Papstes Johannes XXI., Saba Malaspina, in seinem Geschichtswerk über die Zeit von 1250 bis 1285. Gerade in diesen Jahren ging „die Drachensaat jener zwei alten Faktionen“ (Gregorovius) auf italienischem Boden am üppigsten auf. Es ist die Zeit der letzten Kämpfe der Staufer in Italien. Das Jahr 1268 brachte das Ende des
In den letzten Tagen sind die Reichskleinodien wieder nach Wien zurückgekehrt und es ist zu hoffen, daß sie in absehbarer , Zeit auch wieder zur Besichtigung ausgestellt werden. Bei dieser Gelegenheit erinnern wir uns an das „Reich“, dessen Sinnbilder die Kleinodien durch viele Jahrhunderte waren. Dieser Begriff des „Reiches“ ist allerdings in den letzten Jahrzehnten so vielfach mißhandelt und mißdeutet worden, daß es notwendig erscheint, einige erklärende Worte dazu zu sagen. Wenn wir die Reichskleinodien zum erstenmal wieder sehen, sollen wir auch etwas davon wissen, was sie