Angenommen, man fragte einen Durchschnittsmenschen, was er kurz vor seinem Tode, also in seiner letzten Viertelstunde, zu sagen hätte, er würde gewiß etwas verlegen sein. Sein betretenes Schweigen würde jenem Schweigen gleichen, das man gewöhnlich mit der Majestät des Todes in Verbindung bringt. Denn in jenem Grenzbereich, den wir im Sterben betreten, verdunkelt sich unser irdischer Sinn, und was immer wir an dieser Grenze zwischen hier und „drüben“ erfahren mögen, es bleibt unsere eigenste, unsere einsamste Erfahrung, die absolut unmittelbar, unüberlieferbar ist. Daher kommt die
Die Heftigkeit, mit der heute die Universitätserziehung, das heißt eine wissenschaftlich fundierte Allgemeinbildung, nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen freien Welt der westlichen Demokratien diskutiert wird, beweist, daß der Universität in der modernen Gesellschaft trotz des Vorrangs des Wirtschaftlichen und Politischen noch immer eine zentrale Bedeutung beigemessen wird. Die politische Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte, die soziale Problematik der hochentwickelten Industriegesellschaft haben das Interesse der besten Geister unserer Zeit auf die Notwendigkeit einer
In wenigen Tagen wird in Payerbach am Semmering die erste Volkshochschule der österreichischen Grundtvig. Gesellschaft eröffnet werden.Der Verfasser dieser Zeilen hat als einer der ersten im neuen Österreich aut die Bedeutung Grundtvigs und der dänischen Volks, hochschulen hingewiesen (vgl. „Furche” Nr. 29 vom 20. Juli 1946) und fühlt sich diesem Versuch, die Bildungsideen Grundtvigs auch in Österreich zu verwirklichen, besonders verbunden. Daher möchte er es nicht versäumen, zu Beginn dieses Werkes einige Gedanken, aber auch einige Bedenken und schließ- lieh Wünsche zum guten
Wir leben in einer Zeit des Neubeginns. Nicht nur das Gebäude unseres jungen Staates, seine Wirtschaft und seine sozialen Einrichtungen müssen vom Grunde auf neu errichtet werden, vor allem muß das Herz des Staates erneuert werden; ich meine damit seine Schulen, die Grundschulen wie die höheren und hohen Schulen des Staates, die Universitäten. Dabei kann keineswegs so vorgegangen werden, daß man einen Notbehelf an den anderen fügt, daß man aus Notbehelfen ein Scheinleben zusammenflickt — damit würde ja doch rrar ein Chaos durch ein anderes ersetzt werden; oder daß man schließlich