In der Region Thies, im Senegal, wachsen jetzt, wo einst Saheldürre war und mit Mitteln der österreichischen Caritas das Wasser aus der Tiefe heraufgeholt wurde, Zuckermelonen, die ihrer Qualität wegen bis auf den Pariser Markt kommen, Melanzani sowie andere Früchte und Gemüse. In Malawadi, Indien, beginnt eine ökumenische Spezialistengruppe, .die den ungünstigen klimatischen Verhältnissen entgegenarbeitet, ein Wasserversorgungsexperiment, das denselben Erfolg haben wird. In Haiti herrscht seit Jahren Dürre, und man hofft auf den Oktober 1977. Dann wäre Saatzeit, wenn ein
Kardinal Innitzer nannte die Caritas einmal die Übersetzung des Evangeliums in eine Sprache, die jeder versteht.Diese Sinndeutung erschließt das Wesentliche. Das Evangelium in einer Sprache kundzutun, die jeder versteht — dazu ist viel Liebe notwendig. Es genügt nicht das Deklamieren, es genügt nicht das bloße Predigen mit erhobenem Finger, womöglich noch im Geiste der Großväterzeit. Um das Evangelium anderen begreiflich zu machen, genügt es nicht, im stillen Kämmerlein heiße Gottesliebe zu üben.Es geht auch nicht immer darum, den uns verborgenen Gott und Seine oft unbegreifliche
I.Von manchen Ereignissen seiner Kindheit weiß Vasilios V. gar nicht mehr, wie sie sich zugetragen hatten. Er weiß aber genau, daß er vier Jahre alt war, als er betteln gehen mußte, und er sagt, er könnte heute noch die Türen bezeichnen, an denen er Brot zu essen bekam. Das alles geschah im Griechenland der Vergangenheit, des Krieges und des Bürgerkrieges, was Vasilios widerfuhr. Als der rote General Markos im Bürgerkrieg Kinder zusammenfängt, um sie in die Volksdemokratien zu deportieren, sind sowohl Vasilios als auch seine Geschwister dabei. Nur wissen sie hernach nichts mehr
BEI DER BERATUNG ÜBER DEN URTEILSSPRUCH gegen einen Angeklagten im Jugendgerichtshof Wien stellt eines der Mitglieder des Schöffengerichtes den Antrag, den jungen Mann, der vor den Türen des Beratungszimmers auf sein Urteil wartet, in das Strafentlassungsheim der Caritas einzuweisen, und der Schriftführer schreibt als Begründung: „Der Angeklagte, der eine ziemlich traurige Kindheit hatte und sich fast ständig in Heimen befand, wuchs zu einem ziemlich erziehungsschwierigen Burschen heran. Er wurde zu einer entwurzelten, rückhaltlosen, verwahrlosten Persönlichkeit ohne feste Bindung,
Eines Tages, als das große Flüchten begann, kam dem Wiener Caritasdirektor der Gedanke, es wäre besser, die ungarischen Flüchtlinge statt in Lager in leerstehende, saisonlose Gasthöfe Niederösterreichs zu schicken. Um den Wirten zu nützen? Nein, nicht um den Wirten zu nützen, sondern den Menschen, den Familien, den Einzelwesen. Möglichst viele sollten aus der Lageratmosphäre herausgehalten werden. Vielleicht könnte man, hieß es auf dem Währinger Gürtel, 500 Ungarn auf die menschliche Art unterbringen, dann war von 2000 die Rede, dann dachte man: vielleicht sei es gar möglich,