Die Sparentwicklung in Österreich verläuft nicht ganz konjunkturkonform, hörte man vor etwa einem halben Jahr aus dem Sparkassensektor. Viel weniger konform verlief die Spareinlagenentwicklung aber mit der allgemeinen Preissteigerung. Als die Inflationsrate im Herbst des vorigen Jahres erstmals über die 6-Prozent-Marke kletterte, gingen die Einlagen auf 3,5 Prozent zwar leicht, aber doch viel weniger als angenommen, zurück. Erst der Weltspartag ließ erkennen, daß auch die Sparer Unbehagen über die Preisentwicklung zeigen. Es gab zwar wieder den programmierten Einlagenrekord, aber,, die
Österreich wird auch weiterhin im oberen Feld der weltweiten Inflation rangieren. Das ist nach der wirtschaftspolitischen Aussprache der Bundesregierung mit den Sozialpartnern endgültig klar geworden. Unter der Annahme, daß die preislichen Auswirkungen der Lohnrunde im Herbst erst im Jahr 1974 ihren Niederschlag finden werden, prophezeit das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung für dieses Jahr eine Steigerung des Verbraucherpreisindex um 7,5 Prozent. Die Steigerungsrate liegt damit um 1,2 Prozentpunkte über jener des Jahres 1972.
Eine der notleidendsten Branchen der österreichischen Industrie ist die Papierindustrie. Im Schatten einer weltweiten Uberproduktion stehend, muß sie mit oft veralteten Betrieben an Orten mit ungünstiger Infrastruktur arbeiten. Dazu kommt noch, daß viele Betriebe zu klein sind, um erfolgversprechend im Kampf mit der ausländischen, aber auch inländischen Konkurrenz bestehen zu können.
Im Vorjahr warb man noch in US-Illustrierten mit Fiaker und Steffl für die AUA. Aber die Boeing 707 über dem Atlantik brachten nicht das große Geschäft. Deshalb suchte die AUA neue Partner — und fand sie bei der Swissair. Doch der Optimismus der ersten Verhandlungen ist verflogen.
Der Ende Mai erfolgte Beschluß des Aufsichtsrates, jener Gesellschaft, die in Lannach eine Raffinerie errichten sollte, eben diese Raffinerie nicht zu bauen, setzt nur einen Strich unter ein erfolgversprechendes österreichisches Industrieprojekt. Denn das Projekt an sich war schon vorher abgeschrieben worden: Mitte Dezember beschloß der Aufsichtsrat der österreichischen Mi- neralölverwaitungs-AG, die Raffinerie Schwechat von gegenwärtig 7,5 Millionen Jahrestonnen Durchsatzkapazität auf rund 11 Millionen aufzustocken. Obwohl man in der ÖMV beteuerte, dieser Schritt bedeute keinesfalls,