Unter dem Titel „M orphologie der sakralen Kunst“ veranstaltete der Katholische Akademikerverband in Schloß Puchberg bei Wels, dem Bildungsheim der Diözese Linz, im Juli Tage der Diskussion mit Künstlern, Kunsthistorikern, Kritikern und Theologen. Die erste Tagung, dieser Art hatte im Sommer 1955 im Zisterzienserstift Wilhering, OOe., unter Beteiligung von Pere Capellades OP., Paris, Pater Urban Rapp OSB., Professor Georg Meistermann, Dozent Dr. Friedrich Heer u. a. stattgefunden. Sie trug den Titel: „Die moderne Kunst im sakralen Raum.“Seit den Tagen der Impressionisten besteht,
Emilio Vedova ist Mitbegründer der „Fronte nuovo delle arti“ (1946, zusammen mit Guttuso, Firolli, Santomaso, Turcatp). Die Kunstvereinigung ist im wesentlichen abstrakt ausgerichtet, bezieht sich aber in ihrem Manifest programmatisch auf das Humane und das Soziale. Man sucht ein Engagement und will sich mit den Realitäten auseinandersetzen. Vedova ist Redakteur an den „4 Soli“, die in den zweiten Jahrgang eingestiegen sind und vornehmlich den Problemen der Abstraktion nachgehen. Auf den Biennalen von Venedig (Vedova lebt dort) trat er ständig in Erscheinung, 1956 kommt er mit einer
Amateurphotographen aus 49 Staaten der Erde (auch aus Oesterreich) versuchen der Weltwirklichkeit mit der Kamera an den Leib zu rücken. Man greift die Natur an, man geht ins Detail, erregt sich an der Morphologie der Einzelheiten und versucht so, Gestalt und Namen in den Griff, den Begriff zu bekommen. Der Mensch von heute ist fanatisch realitätssüchtig, aber er bleibt dabei Positivist. Der Mangel an Ueberzeugungen, die Entleertheit von inneren und höheren Wirklichkeiten bringen diese Aggression auf das sichtbare Objekt hervor. (Im Gegensatz zur Tendenz der abstrakten Malerei.) Die P.aupe
So lautet die Selbstaussage Clemens Holzmeisters in einer instruktiven autobiographischen Broschüre, die anläßlich seines 70. Geburtstages publiziert wurde. Wir erfahren darin auch, daß sein Vater Brasiliendeutscher war, der erst 1876 wieder in die tirolische Heimat zurückkehrte. Weltweite Aspekte eröffnet die dreiteilige Ausstellung (ausgeführte Werke, Entwürfe und Skizzen, Projekte für das neue Festspielhaus in Salzburg), die in der Akademie der bildenden K.ü n s t e, Wien I, Schillerplatz 3, zu sehen ist. Von B.elo Horizonte bis Ankara reicht der Spannungsbogen. Gleich uni-.
Wien ist Musik- und Theaterstadt und lernt es erst langsam, Paris (und München!) in der Malerei nachzueifern. Die S e c e s s i o n (diesmal eigentlich das Kulturamt der Stadt Wien, das für die Ausstellung verantwortlich zeichnet) macht uns Leben und Urteil dadurch reichlich schwer, daß zum Zweck, jedem etwas zu bieten, einfach alles geboten wird. Ob diese schwierige Matura für den künstlerischen Geschmack zugleich eine Tat der Kunsterziehung sein soll, läßt sich weder im voraus noch im nachhinein feststellen. Ein fast okkultes Phänomen fällt uns dabei unwillkürlich auf: die