Es bestehen recht unklare Vorstellungen darüber, wie ein Buch entsteht; wenige nur wissen etwas von seinem Werdegang, den wir hier schildern wollen, angefangen von der ersten Idee im Kopf des Dichters, bis hin zur Lektüre, also bis zum Kopf des Lesers. Es lassen sich über den allerersten Anlaß, der den Dichter inspiriert, ein Buch zu schreiben, keine allgemeingültigen Aussagen machen, da er tausendfach verschiedener Natur ist. Ein winziger, rein äußerer Vorfall kann die Idee zu einem großen Romanwerk geben. Der flämische Dichter Felix Tirrvnermans, der unter anderem das bezaubernde
1922 lernte ich Rudolf Alexander Schröder auf einer .niederdeutschen Woche“ in Bremen kennen. Dieser ersten Begegnung folgten im Laufe der Jahre viele andere. Besonders deutlich erinnere ich mich eines Besuches in seinem schönen Haus in Bremen-Oberneuland. Dieser Besuch an einem Sonntagmorgen war nur als Stipp-Visite gedacht, da ich damals in Horn, nicht weit von Schröder entfernt, in der Villa Fitger bei den beiden alten Töchtern Fitgers (einem um die Jahrhundertwende berühmten und vielumstrittenen bremischen Maler und Dichter) wohnte. ,Schröder war wunderbarer Laune und erzählte mir
Ein Lektor ist ein vielgeplagter Mann. Er hat — wie man so sagt — eine „verantwortungsvolle“ Stellung in einem Verlag. Man sagt auch, ein Lektor sei ein beneidenswerter Mensch; er hätte ja nichts weiter zu tun — als zu lesen.Die Arbeit des Lektors ist an keine Bürostunden gebunden. Er macht freilich seinen täglichen Dienst im Verlag wie jeder andere Mitarbeiter, nur, wie gesagt, an Bürostunden ist er nicht gebunden, und das heißt, daß er oft die Sonntage und die Nächte zu Hilfe nehmen muß.Täglich laufen durchschnittlich fünf umfangreiche Manuskripte bei einem großen Verlag
Ich will zu dir von der Liebe zu Menschen und Büchern sprechen, obwohl du noch wenig von dem verstehen wirst, was mir Herzensangelegenheit ist.Heute wird dir der Brief vielleicht noch wenig sagen und bedeuten. Nein, heute bewegen dich mit deinen zehn Jahren noch ganz andere Gedanken und Gefühle, und das ist gut so. Bleibe noch lange ein rechtes Kind, mit allen deinen großen und kleinen Freuden und Sorgen, die für dich die Welt bedeuten. Die andere Welt, kleiner Axel, kommt ohnehin gar zu schnell zu dir und fordert dann von dir mehr als du in der Schule gelernt hast.Aber wenn du später im