Die Vorstellung, in einer historischen, in sich völlig einheitlichen Architektur, hier in einem der schönsten zisalpinen Renaissanceschlösser, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Anlaß sommerlicher Komödienspiele zu sehen, ist nicht immer verlockend. Der Kontrast zwischen einer abgeschlossenen Stilperiode und dem Werdenden der Gegenwart ist selten erquicklich. Hier ist er erträglich, weil das Gegenwärtige sich nicht laut gebärdet, und der Anlaß wird angesichts der klug zusammengestellten Kollektionen vergessen.Eine gefestigte Persönlichkeit ist der Maler Werner Berg. Aus
1920 bis 1960: das ist ein großes Versprechen: war doch von dieser Zeit an die „Kärntner Schule“ der Inbegriff der österreichischen Malerei. Tatsächlich ist diese Ausstellung anläßlich der 40. Wiederkehr des Volksabstimmungsjahres auch die bedeutendste, die im Klagenfurter Künstlerhaus zu sehen war.Das Zentrum der Ausstellung bildet die „Nötscher Schule“. Franz Wiegeies Stärke lag im Porträt, im Abschildern, aber nicht im Bildbau. Waldmüller war der Ausgang seiner analytischen Licht-Schatten-Malerei, und so blieb sie in einem Naturalismus stecken; zudem wurde seine oft sehr
Die „Dokumentą II” zeigt drei Phasen der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts: die der „Gründergeneration” (Kubismus, Expressionismus, „Blauer Reiter”, Futurismus, Bauhaus), die ihr unmittelbar nachfolgende abstrakte Malerei (Manessier, Singier, Polliakov, de Stael u. a. m.) und die jüngste Phase, den Tachismus in allen Spielarten. Als „Lehrmeister der Kunst des XX. Jahrhunderts” werden nur Kandinsky, Klee und Mondrian genannt, während die anderen Gründer lediglich „Argumente” sind. Hier zeigt sich subjektive Willkür, das Einschlagen einer ganz bestimmten Richtung, die
I.Kirche (vom griechischen kyriake, das heißt „dem Herrn gehörig“) bedeutet sowohl das steinerne Haus des Herrn wie auch das lebendige Haus des Herrn, die Gemeinde. Kirche wird nicht für sich selber errichtet, sondern nach einem Zielbild von der Frömmigkeit und dem Gottesdienst einer Gemeinde. Nun ist aber der Glaube der Christenheit in den letzten Jahrzehnten viel nüchterner, härter und schlichter, ja geradezu arm geworden, so daß ihm die Entfaltung äußeren Glanzes und Prunks nicht wohl ansteht. Seine „Kraft und Herrlichkeit“ ist verborgen. Außerdem sind durch das Wirken der
Im zeitgemäß geleiteten Lehratelier einer Kunstakademie wird nicht mehr im alten Sinne „Schule“ gemacht, der Meister drängt seine Art nicht mehr den Schülern auf. Denn schon die Schüler fühlen sich als Persönlichkeiten, sie wollen ihrem eigenen Gesetz folgen und erwarten vom Lehrer meist nur Unterweisung in den Techniken und eine sachliche, aber nicht persönliche Korrektur ihrer Arbeiten. Das bedeutet nicht, daß der Schüler seinen Lehrer als Künstler nicht mehr schätzen müßte. Er wählt sich ja seinen Lehrer: er geht an eine bestimmte Akademie und dort zu einem bestimmten
Anton K o 1 i g trat in der Galerie Kleinmayr, Klagenfurt, mit einer bis 5. November dauernden Kollektivausstellung hervor, in der er neue, beachtenswerte Werke zeigte. Sie führen seine Malerei um einen bedeutenden Schritt weiter: die Farbe wird zum unmittelbaren, hymnischen Ausdrucksträger seines Wesens, sie ist bis zur höchsten Leuchtkraft und Intensität gesteigert, frei von naturalistisohen Tendenzen. Diese Bilder sind nicht vor der Natur entstanden, sondern freie, unmittelbare Farbskizzen zu, großen Werken, Diese Skizzen, technisch komplizierte und langsam gemalte Farbvisionen, zeigen