Ein Stück aus den Alpen, mundgerecht zubereitet von Robert Seethaler. Exakt 155 Seiten benötigt der heute in Berlin lebende österreichische Schriftsteller, um "Ein ganzes Leben" zu erzählen. Dieses Leben gehört einem Mann aus den Bergen und aus einer anderen Zeit. Es ist ein Februarmorgen des Jahres 1933, an dem wir die alleinige Hauptfigur des Buches, einen gewissen Andreas Egger, zum ersten Mal sehen.Eingepasst ist die Figur gleich zu Beginn in eine jener dick aufgetragenen Szenen, von denen dieses Buch noch einige mehr zu bieten hat. Egger trägt auf seiner Buckelkraxn einen sterbenden
Ein erstaunlicher Presse-Text: Auf die Frage, wie er es denn geschafft hat, dieses gewaltige Text-Tableau auf ein abendfüllendes Maß zu bringen, antwortet darin Thomas Schulte-Michels, der Regisseur: "Indem ich meinen Beruf ausübe.“ Als altgedienter Theaterfuchs weiß er, dass jede Geschichte sich in der Länge eines Hollywoodfilms erzählen lässt.Die Gesetze der Unterhaltungsindustrie und des Journalismus kannte auch Karl Kraus. Weil er sie so gut kannte, versuchte er ihnen "Die letzten Tage der Menschheit“ zu entziehen. Einem "Marstheater“ ist dieses gewaltige Doku-Drama über den
Jeder kennt die Tante Jolesch. Aber stammen die Sprüche, die die Frau getan haben soll, auch tatsächlich von ihr? Friedrich Torberg hat eine Antwort auf diese Frage gleich in der Einleitung seines berühmten Buches gegeben. Die Tante Jolesch, so heißt es dort, hat tatsächlich gelebt und die meisten ihrer Sprüche selbst getan. Allerdings, so Torberg weiter, sollte man aufpassen, denn die Tante Jolesch ist eben keine Person im konventionellen Sinn, sondern ein Typus.Nichtsdestotrotz: Auf eine lange Recherche nach der Person der Tante Jolesch hat sich jetzt in einem eigenen Buch der
Peter Roseis präzises Erzählpanorama führt durch ein Jahrhundert österreichischer Zeitgeschichte.Ein kühnes Experiment legt Peter Rosei mit seinem neuen Roman vor, denn in einer derart komprimierten Form wurde selten zuvor ein vergleichbar umfassendes Erzählpanorama geschaffen. Schauplatz ist – neben Abstechern in die österreichische Provinz – Wien, und der zeitliche Rahmen reicht von der Gegenwart bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit einem Heimito von Doderer in der Nussschale haben wir es hier gleichsam zu tun.In einem solch kleinen Raum ist absolute Präzision nötig. Ein