Der Sonderbeauftragte desVatjkans für Osteuropa, Erzbischof Luigj Poggi, besuchte Ende’Juni zum vierten Mal Rumänien, um mit Vertretern der Kirche wie des staatlichen Kirchenkon- trollamtes zu verhandeln. Die rumänischen Zeitungen und Rundfunkstationen beschränkten ihre Berichterstattung auf die dürre Meldung seiner Ankunft.Zwischen Rumänien und dem Vatikan steht nach wie vor die Liquidierung der Rumänisch-Unierten Kirche unmittelbar nach dem Krieg. Wie auch in den ostpolnischen und karpato- ukrainischen Gebieten wurde die katholische Kirche des slawischen Ritus nach dem Einmarsch der
„Wer hat alles daran mitgewirkt, daß es zu dem politischen Tauwetter zwischen Ägypten und Israel gekommen ist”, fragten sich nicht wenige politische Beobachter der Nahostszenerie. Eine Schlüsselrolle dürfte jedenfalls auch der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu gespielt haben. Denn noch bevor der ägyptische Staatspräsident Anwar Sadat zu seiner sensationellen Reis&nach Jerusalem antrat, hatte er sich zusammen mit Außenminister Ismail Fahmi in der rumänischen Hauptstadt Bukarest zur fünften Entrevue der beiden Staatschefs eingefünden. Wurden in Bukarest die
Marcelo Jos6 das Neves Alves Caetano wurde von Staatspräsident Americo Thomaz ausersehen, das schwere Erbe einer vierzigjährigen Diktatur anzutreten.Der Professor Marcelo Caetano, der seinerzeit Salazars rechte Hand im Korporativstaat war, besitzt die ausreichende Übereinstimmung mit den Ideen seines Vorgängers, um denjenigen Vertrauen in die Zukunft des Landes efnzuflößen, die mit dem Ausscheiden Salazars einen Bruch in der von ihm verfolgten politischen Linie befürchteten. Er ist aber auch hinreichend vom strikten, unbeweglichen Salazarismus distanziert, um denjenigen Portugiesen
Salazar, Herr über neun Millionen Portugiesen, ist es nicht an der Wiege gesungen worden, daß er einmal die Geschicke seines Landes leiten und Portugals Geschichte auf das nachhaltigste beeinflussen werde. Als Kleinbauernsohn am 28. April 1889 in Vimeiro bei Coimbra geboren, wurde er zum Kaufmannsberufausersehen, kam aber wegen seiner schwächlichen Konstitution sieben Jahre ins Priesterseminar. Zwar empfing er die niederen Weihen, doch glaubte er sich nicht zum geistlichen Amt berufen und begann Volkswirtschaft zu studieren. Bereits 1914 wird er Auxi- liarprofessor in Coimbra und vier Jahre