Dane Zajc, der heute zu den bedeutendsten slowenischen Autoren zählt, war zuerst, beim Erscheinen seiner ersten Lyriksammlung „Verbrannte Erde” (pozgana trava, 1958), ein kulturpolitischer Skandal für die Apologeten der sozialrealistischen Kunst. Seine ersten lyrischen Werke, die in kleinen Auflagen erschienen, wurden von der „offiziellen” Seite abgelehnt oder kaum beachtet. Zajc war nämlich ein Autor der neuen kritischen Generation, die sich aus den Scheinheiligkeiten der politischenDekoration zu befreien versuchte.Die im deutschsprachigen Band „Erdsprache” gesammelten Gedichte
Das Slowenische Nationaltheater aus Ljubljana/Laibach gastierte mit „Mein Kampf” von George Tabori in Wien. Zarko Petan, erfolgreicher Satiriker und einer der führenden slowenischen Regisseure, inszenierte die Farce über die Wiener Jugendjahre von Hitler und seine Begegnungen mit dem jüdischen Gedankengut mit dezenter Ironie, gekonnt und auf elegantleichte Art. Das mehrschichtige Spiel berührte in der slowenischen Variante vor allem durch die hervorragenden Leistungen der beiden Hauptdarsteller Ales Valiö als Hitler und Ivo Ban als Herzl. Hinter der Burleske und der chaplinartigen
Joze Javorsek (1920-1990) war ein bedeutender Zeuge der politi- schen Veränderungen in Jugosla- wien nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Partisan war er zuerst ein enger Mitarbeiter des führenden slowe- nischen christlichen Sozialisten und wichtigen Lyrikers Edvard Kocbek, der wegen seiner Kritik am kom- munistischen Totalitarismus im Nachkriegsjugoslawien in Ungna- de fiel. Javorsek entfernte sich von seinem Vorbild und wirkte als rich- tiger Agent provocateur gegen die kritischen und modernen, euro- päisch orientierten Kräfte in Slo- wenien, obwohl er selbst ein Leid- tragender der
Der Roman „Ein Frühlingstag" von Ciril Kosmac ist ein Meister- werk der slowenischen Prosa. In seiner spannungsreichen und zu- gleich polyphonen Gegenüberstel- lung heterogener Erzähl- und Stil- schichten stellt er einen neuen Typus der slowenischen Erzählung nach 1945 dar.Vorgestellt wird die außerge- wöhnliche Geschichte der Haupt- heldin Bozena, der slowenischen Tochter eines verstorbenen tsche- chischen k. u. k. Offiziers, doch spielen die Hauptrolle - wie der Autor am Schluß des Romans mit- teilt - „zwei schreckliche Zufälle - zwei Weltkriege".Den zeitlichen Rahmen der Ich-
Im' Klagenfurter Hermagoras Verlag (slowenisch Mohorjeva za- lozba) erschien vor kurzem eine großangelegte Dokumentation über die Kärnter Slowenen. Dieses Buch ist mehr als ein gewöhnliches Kom- pendium über eine gefährdete eu- ropäische Minderheit.Mit Sachkenntnis und kritischer Behutsamkeit kommentiert der Verfasser des Buches, der 1942 ge- borene Kärntner Slowene Mirko Bogataj (er ist engagierter Leiter der slowenischen Radio- und Fern- sehsendungen im ORF-Studio Kla- genfurt), die politischen und natio- nalen Auseinandersetzungen in Österreich, Kärnten und Jugosla- wien, in denen