Sechs Todesurteile in Burgos, zwei in Leningrad. Auf beiden Seiten die offene Willkür Justiz eines Regimes, das in der härtesten Abschreckung dieUlfima ratio seiner Innenpolitik sieht und die Akklamation der Opportunisten. Die organisierten Demonstrationen. Das Comeback der harten Männer. Das wüste Geschimpfe auf die ausländischen Stimmen, die sich in das Schalten und Walten souveräner Tyrannen ein- mischen. Man konnte meinen, die mächtige Sowjetunion und das daneben als Machtfaktor vergleichsweise bescheidene, aber als Indikator interessante Spanien hätten sich hinter den Kulissen auf eine neue Über-Ideologie jenseits aller Ideologien geeinigt, deren Kern da lautet: Jeder Tyrann ein unumschränkter Herr in seinem Bereich. Was für Breschnjew gilt, gilt auch für Franco. Es wird, wieder einmal; kälter auf der ganzen Welt, und selbst in den sogenannten klassischen Demokratien wird mehr und mehr dafür gesorgt, daß die demokratischen Bäume nicht allzu hoch in den Himmel der Freiheit wachsen.
Portugals Kirche, deren niederer Klerus bereits seit geraumer Zeit protestierende und sogar oppositionelle Strömungen aufweist, deren Hierarchie — mit gezählten Ausnahmen — eine verläßliche Stütze des „Estado Novo“ Salazars war, zeigt unverkennbare Angleichungsbestrebungen an die Liberalisie- rungspolitik Caetanos und geht teilweise sogar über deren Ziel im positiven Sinne hinaus.Die soeben beendete portugiesische Bischofskonferenz gab erstmalig seit vielen Jahren eine formelle Erklärung über die Bürgerrechte ab. In ihrem Schlußkommunique befassen sich die Bischöfe besonders
Nach knapp fünf Monaten Unabhängigkeit hat die Republik Äquatorialguinea — das ehemalige Spanisch-Guinea— bereits die erste große politische Krise überstehen müssen. Außenminister Atanasio Ndongo versuchte, zusammen mit dem guineanischen UNO-Delegierten Sa-turnino Ibongo und einigen Anhängern, die Staatsführung durch einen unblutigen Handstreich an sich zu reißen und Präsident Francisco Macias Nguema auszuschalten. Allein, es blieb bei dem Versuch: Macias und eine Handvoll Getreuer überraschten die Verschwörer, die bereits den derzeitigen Sitz des Präsidenten in Bata besetzt
Der Neugier eines Jagdhundes ist es zu verdanken, daß das monatelange Rätselraten um den Verbleib des hervorstechendsten Führers der portugiesischen Opposition ein ebenso spektakuläres wie unerwartetes Ende gefunden hat. Am 24. April scharrte nämlich ein Jagdhund aus einem Steinhaufen in einem trockenen Bachbett, nur wenige hundert Meter von der spanisch-portugiesischen Grenze entfernt, die verwesten Reste des ehemaligen Fliegergenerals und Präsidentschaftskandidaten der portugiesischen Opposition, Humberto Delgado, hervor. Unweit dieser makabren Fundstelle stieß man später auf die