Der 1914 geborene Carrillo zählt heute schon zu den Veteranen des spanischen Kommunismus. Anfangs Sozialist, ließ er sich 1936, zu Beginn des Bürgerkriegs, bei den Kommunisten einschreiben und galt lange Jahre, eifrig unterstützt von den Sowjets, als verläßlicher Stalinist. Als dann während der fünfziger Jahre sein Gesinnungswandel offenbar wurde, stand er knapp vor der Exilierung aus dem Paradies der Werktätigen, bis ihn die offizielle Entstalinisierung des Jahres 1956 um so fester im Zentralkomitee der Partei verankerte. Wenig später, im Jahre 1960, war er Parteisekretär. Sein
Allmählich nimmt der Entwur) einer neuen spanischen Verfas sung, die nach den Parlaments und Gemeinderatswahlen den Demo kratisierungsprozeß krönen soll, Ge stalt an. Die „Comisiön Consti.tucio nal“, der Mitarbeiter aus allen im Par lament vertretenen Parteien angehö ren, hat es tatsächlich fertiggebracht die von den Abgeordneten und der Senatoren eingereichten Abände rungs- und Ergänzungsvorschläge ii den Entwurf einzubauen. Die Debatte über das Resultat dürfte, wie mai hofft, Ende April, Anfang Mai im Un terhaus der Cortes beginnen und wirc voraussichtlich nicht vor Oktober be
Die Bilanz des Jahres 1977 ergibt in Spanien keinen eindeutigen Saldo. Aktiv ist er jedenfalls auf politischem Gebiet; negativ dagegen in wirtschaftlicher Hinsicht (mag es da auch einige Silberstreifen am Horizont geben) und negativ, was die soziale Unruhe anlangt.
Die junge spanische Demokratie steckt in ihrer ersten Pubertätskrise: Wenn ihr Auftritt seit der Franco-Dik- tatur auch ohne Revolution vor sich gegangen ist, so haben doch eine Reihe yon Mikrorevolutionen das gleichsam idyllische Panorama gestört. Die Summe dieser kleinen Revolutionen ergibt eine innenpolitische Situation, die bedrohlich erscheint, falls nicht zeitgerecht wirksame Lösungen gefunden werden.Auffälligstes Phänomen in diesem Zusammenhang sind die Zerfallserscheinungen der öffentlichen Ordnung: Die Serie strafbarer Delikte hat erschreckend zugenommen. Diebstähle,
Die innenpolitische Entwicklung Spaniens hat sich während der letzten Wochen weiter beschleunigt. Ein außerordentlicher Ministerrat hat, wie bekannt, das Wahlgesetz in seiner de- finitifen Form beschlossen. Vom linksextremen Sektor der Sozialisten abgesehen, wurde dieses in Zusammenarbeit mit den großen politischen Gruppierungen ausgearbeitete Gesetz von der gesamten spanischen Öffentlichkeit günstig aufgenommen. Im wesentlichen geht es auf eine im Jahr 1909 unter der damaligen Monarchie geschaffene Wahlordnung zurück und enthält eine Drei-Prozent-Klausel für die in der ersten Kammer