Ein baldiger Lokalaugenschein im Plenarsaal des Österreichischen Nationalrats ist zu empfehlen, denn ein radikaler und kostenintensiver Umbau soll das authentische Erscheinungsbild zerstören.Das von Theophil Hansen 1874 bis 1884 im Geist der griechischen Antike errichtete Reichsratsgebäude - ab 1918 Parlament - wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs zu mehr als einem Drittel durch Fliegerbomben zerstört. Zur einzigartigen Arbeit des dänischen Architekten gesellte sich - anstelle des total ausgebrannte Herrenhaussaals - 1955/56 ein Hauptwerk von Max Fellerer (1889-1957) und Eugen Wörle
Der "Uni-Park Nonntal“, ein städtebaulich wie architektonisch bemerkenswerter Universitätsneubau im Süden der Stadt Salzburg, wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Damit haben Universität Salzburg und Bundesimmobiliengesellschaft auch gewissermaßen den Schlussstein in einer über vier Jahrzehnte währenden Standortdebatte gesetzt.Der Blick von der Festung Hohensalzburg Richtung Süden wird seit Kurzem von einem 87 x 87 Meter großen, prägnanten Vierkanter direkt am Rande der Altstadt dominiert. Mit der Eröffnung der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät
Zweimal blieb es bei der Grundsteinlegung für ein Großes Festspielhaus in Salzburg. Am Beginn der Festspiele 1920 stand Hans Poelzigs Projekt im Schlosspark von Hellbrunn. In Salzburg als Kuriosum in Erinnerung, ging es in die Architekturgeschichte des Expressionismus ein.Im Jahr 1950 wurde für das Festspielhaus einer geplanten internationalen Musik-olympiade im Kurgarten unmittelbar neben dem Schloss Mirabell ein symbolischer Grundstein gelegt. Sein Planer Clemens Holzmeister brachte 1953 mit Herbert Graf den Bauplatz in der Hofstallgasse neben seinem Festspielhaus von 1926/1937 ins Spiel.
Mit dem asymmetrischen Wiederaufbau der Kuppel des Salzburger Doms und der Rolle des Erzbischofs nach Kriegsende beschäftigt sich eine Ausstellung im Salzburger Dommuseum.Bis heute hat noch kein Salzburg-Besucher Inez Reichl danach gefragt. Gelegentlich bei Altstadt-Blicken von den Stadtbergen erzählt die Fremdenführerin jedoch davon. Auch Schüler müssen es bei Stadtausgängen "lernen". Dazu benötigt es die Bereitschaft, genau hinzusehen. Die Kuppel des Salzburger Doms weist nämlich seit ihrem Wiederaufbau zwei Besonderheiten auf: Sie ist leicht asymmetrisch und besitzt eine kleine
Reinhard Seiß fragt "Wer baut Wien?" und ortet viele Fehlentwicklungen.Architekturpublizisten feiern gern Baukunst im luftleeren Raum, kommentieren aber nur selten Raumordnungs-oder Stadtentwicklungsdefizite. Reinhard Seiß ist anders.Der Stadtplaner, Filmemacher, Fachpublizist und Furche-Autor zeigt in seinem Buch Wer baut Wien? - Hintergründe und Motive der Stadtentwicklung Wiens seit 1989 einerseits die Wechselbeziehungen innerhalb der Stadtgrenzen wie die Zersiedlung des Grünlands, die Randwanderung von Bürokomplexen, Einkaufzentren und Großkinos, die Verödung innerstädtischer
Vor 50 Jahren gab Konrad Wachsmann Österreichsjungen Architekten neue Perspektiven.Seine Wirkung glich einer Erschütterung. Die Gewichtigkeit seiner Argumente und die Bestimmtheit der daraus resultierenden Forderungen lösten die heftigsten Diskussionen aus. Er sprach, ohne die Begriffe der Architektur und der Aesthetik zu gebrauchen", erklärten Friedrich Achleitner und Johann Georg Gsteu in der Furche vom 15. 2. 1958. Sie hatten zuvor mit Johannes Spalt, Friedrich Kurrent und Hans Hollein bei Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert.Ingenieur-ArchitektAn
Eine "arglistige Täuschung" durch eine demokratische Landesregierung nannte der Schweizer Juror Carl Fingerhuth den Alibi-Architektenbewerb für das "Haus für Mozart" in Salzburg. Die Beauftragung Wilhelm Holzbauers brachte einen mittelmäßigen Neubau.Es gab einen historischen Moment, an dem es gelungen ist, die konkurrierenden Projekte von Holzbauer und Valentiny zusammenzuführen - woran ich nicht ganz unbeteiligt war." Der Intendant der Salzburger Festspiele, Peter Ruzicka, zeigte sich gegenüber der apa zufrieden. Mit Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und Landeshauptmann Franz
Das Bemühen um architektonischen Anspruch führt in Salzburger Landgemeinden zu Konflikten, zeigt aber auch immer mehr Erfolg. Dass herausragende zeitgemäße Architektur zu den Baudenkmälern von morgen werden kann, ist noch nicht Allgemeingut.Projekt abgelehnt. Die Ortsbildschutzkommission der Pongauer Gemeinde Goldegg riet 2003 dem Bürgermeister, die Baubewilligung für das Einfamilienhaus Steinacher zu verweigern, "da eine Einfügung in das charakteristische Gepräge des geschützten Ortsbildes [...] nicht absehbar" sei. Dies, obwohl Architekt Tom Lechner in Abstimmung mit der Kommission