Ethnische Sentimentalitäten! Dieses Wort, welches so brutal und offen wie noch nie seit 1945 eine italienische Stimmung gegenüber der deutschsprachigen Bevölkerung kennzeichnete, gebrauchte der Präsident des Regionalrates in der Sitzung des Regionalrates vom Freitag, den 3. August, Dr. Odorizzi, anläßlich der Abstimmung über das Industriegesetz. Der erste Repräsentant der autonomen Region Südtirol-Trentino hat damit einen klaren Weg von De Gasperi bis heute beschritten, und es ist bezeichnend, daß ausgerechnet der Vertreter der Neofaschisten, Mantovani, ihm den Dank aussprach, daß
JJas jüngste Verbot der deutschen Kindergärten in Südtirol, gegen das zur Zeit die Berufung der Landesregierung vor dem neugebildeten Verfassungsgerichtshofe liegt, hat beträchtliches Aufsehen erregt. Man ist besorgt, daß durch eine neue Verfügung alle Kinder, die italienische Kindergärten besuchen (und besuchen müssen), als Kinder italienischer Muttersprache angesehen werden, wodurch ihnen der Weg zur deutschen Schule abgeschnitten würde.Die neue Haltung der italienischen Regierung gegenüber den Südtirolern, nach außen hin die Entnationalisierung zu verdunkeln, nach innen aber
Die Gemeindewahlen in Südtirol brachten im ganzen das erwartete Bild, nämlich eine große Mehrheit der Südtiroler Volkspartei, die mit ihrer Edelweißliste weitaus an erster Stelle steht.Insgesamt wurden 124.794 Stimmen abgegeben, während bei der Gemeindewahl im Jahre 1952 123.379 Stimmen abgegeben wurden, sohin bei dieser Wahl um 1415 Stimmen mehr. Zur Besetzung kamen insgesamt 1675 Sitze gegen 1635 im Jahre 1952, also um 40 Sitze mehr als das letzte Mal.Für die Südtiroler Volkspartei wurden 100.08 3 Stimmen (gegen 94.408 im Jahre 1952) abgegeben, also um 5675 Stimmen mehr; sie belegte
Aus den letzten Nachrichten über Südtirol ist vor allem eine hervorzuheben, die für Südtirol von außerordentlicher Bedeutung sein kann, wenn die Anwendung der betreffenden Bestimmungen wirklich im Rahmen jenes Geistes der Duldsamkeit gehandhabt wird, der im Abkommen Gruber-De Gasperi vom September 1946 so schön verbrieft ist. Es handelt sich um die Errichtung des italienischen Verfassungsgerichtshofes, der für die Differenzen in der Gesetzesauslegung zuständig ist. In all den Jahren bisher wurde diese Lücke in der Entwicklung der Südtiroler Autonomiebestrebungen am empfindlichsten
Die Not der Kriegsinvaliden in Südtirol ist eines der drückendsten Kapitel in der Geschichte der Deutschen in Südtirol. Ihre Behandlung ist denn auch einer der Hauptpunkte des Memorandums der Südtiroler Abgeordneten und Senatoren sowie deren Verhandlungen mit der Regierung.Die Zahl der Invaliden der deutschen Wehrmacht, welche die italienische Staatsbürgerschaft wiedererlangt haben und derzeit von der nationalen Vereinigung der Kriegsbeschädigten in Bozen betreut werden, beträgt 1300, wovon 900 über Weisung des Schatzministeriums sowie der Aerztekommission für die Kriegspensionen in
Im Jahre 1910 gab es italienische Minderheiten in Südtirol nur im Etschtal und auch dort nur in einigen Gemeinden. In allen damaligen 250 Gemeinden Südtirols (inzwischen wurden diese durch Eingemeindungen in 109 Gemeinden zusammengefaßt) gab es praktisch überhaupt keine Italiener und die Stadt Bozen, die heute eine bedeutende italienische Mehrheit aufweist, besaß damals lediglich 6% italienische Bevölkerung.Die Volkszählung 1921 hat die Wandlung der Bevölkerung eingeleitet, und zwar in erster Linie durch die Einführung des i.-'iie- nischen Militärs und die Besetžung der