Es ist immer noch ein großes Wagnis und kühnes Unternehmen, auch wenn Österreicher in ihrer Muttersprache zum holländischen Volke reden wollen. Von allen Gebieten Europas hat keines unter der Besetzung so schwer gelitten und diese so bitter empfunden wie Holland, aus verschiedenen Gründen. Den Verlust der persönlichen Freiheit empfand man vielleicht noch schwerer als den des Reichtums. Eine uralte demokratische Tradition, der schweizerischen ähnlich, wurde hier unter der Herrschaft landfremder Vögte, die der eigenen Heimat entfremdet waren, ebenso mit Füßen getreten wie die nationale
Der bedeutendste Schweizer Dramatiker Cäsar von Arx ist den Österreichern längst kein Unbekannter mehr. 1934 wurde sein hfstorisches Schauspiel „Der Verrat von Novarra“ im Burgtheater unter großem Beifall zur Aufführung gebracht. Für 1938 war an gleicher Stelle das in der ganzen Schweiz vielgespielte Bühnenwerk „Der heilige Held“ vorgesehen. Da erfolgte der Einmarsch Hitlers, und so war seine Aufnahme ausgeschlossen. Denn im Mittelpunkt der Handlung stand kein Geringerer als der Schweizer Friedensbringer Nikiaus von der Flüe, dessen Heiligsprechung eben erfolgte. In der
Der niederländische Sozialismus machte bereits vor dem zweiten Weltkrieg eine bedeutungsvolle Phase von Einkehr, Besinnung und Läuterung durch und er setzt sie jetzt fort. Gegenüber der sozialen Realität versagen die alten Formeln marxistischer Dog-matik und zwingen den niederländischen Sozialisten zur Neuorientierung.Die marxistische Propaganda, gestützt auf die Theorien ihres Begründers, mehr aber noch auf die Auffassungen der Epigonen und reagierend auf ein gewisses Versagen der christlichen Praxis im sozialen Leben, hatte Christentum und Sozialismus wie Feuer und Wasser
Die weltgeschichtlichen Entscheidungen des 16. Jahrhunderts konnten in der Folge die Niederlande und Österreich zwar politisch trennen, keineswegs aber die kulturellen Beziehungen zwischen der Seemacht im Norden und den Donauländern im'Süden lösen oder auch nur unterbinden.Außerordentlich nachhaltig war der Einfluß Hollands auf religiösem Gebiet. 1552 kam Petrus Canisius, der größte Sohn Nymwegen, nach Wien und begann hier seine ausgebreitete Tätigkeit als Professor und Prediger. Auch die hohen Studien in Prag, Innsbruck und Graz wurden von seinem Eifer erfaßt. In Österreich