Ein neunzehn Kilometer langes silbernes Band spannt sich über die Meerenge von Kertsch, massive Stahlträger bohren sich bis zu fünfzig Meter tief in den Meeresgrund. Die Krim-Brücke ist die Antwort des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die Krim-Frage: sie zementiert den neuen, international nicht anerkannten Status quo der Halbinsel unter russischer Führung. Die Einreise auf das okkupierte Territorium der Krim über Russland ist nach ukrainischem Recht verboten. Jeder Besuch gilt als stillschweigende "Billigung der Russischen Föderation als Staatsaggressor" und als "Missachtung
Mit der offiziellen Zusage der sowjetischen Botschaft in Wien konnte eine der bedeutendsten Großausstellungen im deutschsprachigen Raum für eine Präsentation in Österreich gesichert werden: von Mai bis November 1977 wird auf Schloß Schallaburg eine Großausstellung über armenische Geschichte und Kultur gezeigt werden, und man spricht bereits von einem bevorstehenden kulturellen Ereignis, das weithin ausstrahlen wird.Um in das reichhaltige Thema einzuführen, wird das Jahr 1976 eine Vielzahl von Rahmenveranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte, Liederabende, Literaturlesungen, Vorträge
Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe konnte man eine interessante Ausstellung besichtigen: unter dem Titel „Griechische Spiele“ wurde die Frage nach dem Sinn sportlicher Betätigung in einer ungewöhnlichen Art und Weise beleuchtet.Ein Seminar von Archäologen, Philologen und Kunsthistorikern der Universität Hamburg sowie eine Arbeitsgruppe des „Instituts für visuelle Kommunikation“ organisierten eine didaktisch-kritische Schau, die sich über museale Konventionen und gymnastisch-humanistische Hürden hinwegsetzt, um junge Leute für die alten Griechen zu interessieren. Man
Armenien war einst ein mächtiges Reich, das weite Teile Kleinasiens beherrschte, zugleich aber auch als wichtiges Kulturzentrum galt, dessen Einfluß sich nicht nur in den Nachbarländern, sondern auch in Europa geltend machte. Heute existiert es als Staat nur noch in seinem kleinen, östlichen Randteil: 1920 wurde es Sowjetrepublik. Armenien, das seit seinem Bestehen um die Freiheit kämpfen mußte und 600 Jahre lang die Herrschaft der Osmanen ertrug, ist dadurch vielleicht vor dem totalen Zusammenbruch, seine Bevölkerung vor der physischen und psychischen Vernichtung bewahrt worden. Interessant aber ist die Tatsache, daß es seine alte Kultur, seine eigene Sprache, Schrift, Religion bis zum heutigen Tag erhalten hat und seit Stalins Tod eine sichtbare Aufwärtsentwicklung zeigt, eine Auferstehung erlebt. — Obwohl die Zeiten der Adelsherrschaft in Armenien schon längst der Vergangenheit angehören, hört man unzählige Male den Titel „Baron“. Kein Wunder, das Wort bedeutet in Armenien schlicht und einfach „Herr“. Es wurde im Mittelalter von europäischen Adeligen übernommen: Armenien gewährte ihnen damals bei den Kreuzzügen bedeutende Unterstützung.
In unseren Opernführern sucht man die großen (uns jedoch weitgehend unbekannten) Namen armenischer Komponisten vergeblich, und doch müßte man ihre Werke auf vorderen Blättern beschreiben, will man sie ihrem künstlerischen Wert entsprechend einreihen. Die armenischen Opern, die von einem hohen Kulturgeist durchdrungen sind, waren von unseren Musikforschern länger als ein Jahrhundert unbeachtet geblieben und sind heute hochinteressante Studienobjekte.
Die armenische Musik hat in der Entwicklung von Kunst und Kultur des Mittleren Ostens eine äußerst bedeutsame Position. Vor allem aber ist sie berufen, in der Geschichte der liturgischen Musik eine noch längst nicht geklärte Vorzugsstellung einzunehmen. — Leider hat sich die Musikforschung ihrer noch viel zuwenig angenommen — wie ja überhaupt die „Wiederentdeckung“ Armeniens erst nach der Jahrhundertwende durch Wissenschaftler, Forscher, Historiker vollzogen wurde. Daß man im allgemeinen über das Land, seine Geschichte und sein Volk so wenig weiß, ist auf Lücken im Geschichts- und Religionsunterricht zurückzuführen, die man vielleicht als Folge der politischen Vergangenheit Europas erkennen kann.